Pappeln sollen fallen Bäume am Ufer in Graurheindorf nicht mehr standsicher

GRAURHEINDORF · Einstimmig hat sich die Bezirksvertretung Bonn für die Fällung der sechs verbliebenen Pappeln am Milchgasserweg am Graurheindorfer Rhein-ufer ausgesprochen. Das Gremium reicht die Empfehlung weiter an den Stadtrat, einem entsprechenden Bürgerantrag zu folgen.

 Diese Pappeln unweit des Fähranlegers sind laut Gutachten krank und sollen gefällt werden.

Diese Pappeln unweit des Fähranlegers sind laut Gutachten krank und sollen gefällt werden.

Foto: Roland Kohls

Den Antrag hatte Dieter Bissing gestellt. Er baut am Parkplatz Mondorfer Fähre einen Pavillon. Die Bäume sind seiner Meinung nach ein Sicherheitsrisiko. "Von den Pappeln geht eine erhebliche Gefahr für die Öffentlichkeit aus", argumentierte Bissing, er wolle nicht, dass "jemand zu Tode kommt". Ein Gutachter habe den bedenklichen Zustand der Pappeln bestätigt, die Standfestigkeit sei nicht mehr gewährleistet. Das sieht auch die Stadt Bonn so, die in ihrer Mitteilungsvorlage unter anderem auf den Befall mit Schädlingen und Pilzen hinwies.

Erschwerend komme hinzu, dass in der Vergangenheit bereits Pappeln unweit des Fähranlegers gefällt wurden. Dadurch seien die noch stehenden Bäume stärker dem Wind ausgesetzt, die Gefahr, dass Äste herabstürzen oder Bäume umfallen dadurch erhöht. "Es ist daher bei Erhalt der Bäume in deren aktuellem Zustand nicht möglich, die Verkehrssicherheit an dem stark frequentierten Weg und an dem ebenfalls von zahlreichen Menschen genutzten Uferbereich des Rheins zu gewährleisten", teilt die Verwaltung mit.

Die Empfehlung, die Bäume zu fällen, fand zwar fraktionsübergreifend Zustimmung. Die Pappeln stehen jedoch im Landschaftsschutzgebiet, weswegen auch der Landschaftsbeirat zustimmen muss. Doch der hat sich gegen die Fällung ausgesprochen. "Ich habe zwar Verständnis für den Landschaftsbeirat, aber das Lebensalter dieser Bäume ist erreicht", sagte Wolfgang Maiwaldt (CDU). Er erinnerte an ein Urteil aus Trier, wo ein städtischer Mitarbeiter zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, weil ein kranker Baum eine Seniorin erschlagen hatte. "Die Stadt muss sich gegebenenfalls an die eigene Brust packen, wenn Gefahrenbäume nicht richtig beurteilt werden."

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