Prozess in Bonn Autobetrüger muss für drei Jahre hinter Gitter

Bonn · Weil ein 39-jähriger Jordanier, der zum Studium nach Bonn gekommen war, im Internet Autos anbot, die er gar nicht hatte, und zigtausend Euro kassierte, schickt das Bonner Landgericht den fünffachen Vater für drei Jahren hinter Gitter.

Ausschießlich für sein Studium in Bonn hatte der 39-jährige Mann mit jordanischen Wurzeln 2002 eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland erhalten. Doch er brach sein Studium ab, blieb illegal in der Bundesstadt und suchte sich eine Einnahmequelle, die ihn nun hinter Gitter bringt: Weil er in fast 30 Fällen über die Internetportale "mobile.de" oder "autoscout 24" Autos anbot, die gar nicht existierten, verurteilte ihn das Bonner Landgericht wegen gewerbsmäßigen Betruges zu drei Jahren Haft.

Von August 2010 bis September 2011 hat der Mann, der zwei Ehefrauen hat, seine betrügerischen Aktivitäten von Bonn aus begangen, Davon ist die 3. Große Bonner Strafkammer am Ende des Prozesses überzeugt. Damals lebte er mit einer Deutschen zusammen, mit der er jedoch nur nach islamischen Recht verheiratet war und drei Kinder hatte. Weil sie das Geld, das die betrogenen Autointeressenten ihm als Anzahlung in bar anwiesen, bei Reisebanken abholte, wurde sie bereits 2012 wegen "leichtfertiger Geldwäsche" zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der 39-Jährige aber tauchte Ende September 2011 unter. Und erst im Februar 2016 in Hamburg wieder auf. Er wurde festgenommen und landete im Gefängnis. Und da bleibt er nun erst einmal. Wie sich herausstellte, hatte er in der Zwischenzeit auch in der Umgebung von Trier gelebt - in neun verschiedenen Wohnungen, für die er nie einen Cent bezahlte. Die 15 Monate Haft, die er dafür kassierte, hat das Bonner Landgericht nun in seine Strafe mit einbezogen.

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