WCCB Ausladung der Zeugen ein Versehen

BONN · Die vier aktiven und ehemaligen Stadtverordneten der CDU-Ratsfraktion, die eigentlich am Donnerstag als Zeugen im WCCB-Prozess aussagen sollten, aber kurzfristig eine Absage erhielten, werden zu einem späteren Zeitpunkt im Zeugenstand in WCCB-Verfahren sitzen.

Das erklärte am Montag der Sprecher des Bonner Landgerichts, Philipp Prietze. Die "Abladung", wie es in der juristischen Fachsprache heißt, sei ein Versehen gewesen. "Da hat uns der Computer einen Streich gespielt", räumte Prietze ein.

Die Zeugen sollten wegen einer Terminkollision nicht "ab-", sondern lediglich "umgeladen" werden. Ursprünglich sollte der erste WCCB-Prozess am Mittwoch mit der Urteilsverkündigung gegen WCCB-"Investor" Man-Ki Kim und zwei weitere Angeklagte enden.

Das Gericht entschied jedoch vorige Woche, dem Hilfsbeiweisantrag der Verteidigung von Kim nachzugehen und alle Stadträte, die 2005 dem WCCB-Projektvertrag zugestimmt hatten, aber noch nicht im Zeugenstand saßen, anzuhören. Es geht dabei vor allem um die Frage, auf welcher Grundlage sie damals dem Vertrag zugestimmt hatten.

Der Zeugenmarathon ist nun bis Ende Mai terminiert. Auftakt ist morgen um 9.30 Uhr. Ob im Juni ein Urteil fällt, ist nicht klar. Kim-Verteidiger Walter Graf hat einen weiteren Hilfsbeweisantrag gestellt, über den die Kammer noch nicht entschieden hat. Graf will auch den damaligen Sparkassenvorstand Gustav-Adolf Schröder in den Zeugenstand holen.

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