Telefon-Anbieterwechsel mit Problemen Aus Hana Asia wurde Hana Müller

BONN · Drei Monate lang kein Telefon, Fax oder Internet zu haben, ist nicht lustig. Vor allem nicht für denjenigen, der seinen Anschluss geschäftlich dringend benötigt. So wie Rolf Zeitler, der mit seiner Frau den "Hana Asia Shop" in der Ellerstraße betreibt.

 "Hana Asia" heißt der Laden von Rolf Zeitler in der Ellerstraße. Sein Telefonanbieter machte "Hana Müller" daraus. Die Telekom sprach nun von einem "systembedingten Fehler".

"Hana Asia" heißt der Laden von Rolf Zeitler in der Ellerstraße. Sein Telefonanbieter machte "Hana Müller" daraus. Die Telekom sprach nun von einem "systembedingten Fehler".

Foto: Rolf Kleinfeld

Als sein Anschluss Anfang Mai vom bisherigen Unitymedia-Anbieter deaktiviert wurde - wegen eines Missverständnisses, wie Zeitler sagt, begann das Durcheinander. Er suchte sich einen neuen Anbieter und beantragte dort einen neuen Anschluss. So weit, so gut. Das war am 13. Mai, und Zeitler glaubte, jetzt wird es schnell gehen, bis seine Kunden wieder mit ihm in telefonischen Kontakt treten können. Falsch gedacht: Zwei "Bereitstellungstermine" Ende Juni und Mitte Juli platzten: Der Telekom-Techniker kam nicht.

Dann passiert das, was Zeitler bis heute nicht versteht: Im T-Punkt habe man ihm erklärte der Auftrag sei in der Zwischenzeit zwei Mal storniert worden. Von wem, kann keiner sagen. Mehr noch: Aus dem Geschäftsanschluss ist inzwischen ein Privatanschluss geworden. Und jetzt das Unglaubliche: Der dazu gehörige Name wurde ebenfalls geändert - in "Hana Müller".

"Bei uns im Haus wohnt niemand mit diesem Namen", sagt Zeitler. Wäre es nicht so ernst, könnte man schmunzeln: Da sitzt jemand bei der Telekom und macht aus "Hana Asia" mit einem Federstrich "Hana Müller".

Hat sich da jemand einen Witz erlaubt? Oder ist da etwa doch der Fehlerteufel im Spiel? Wie auch immer, Zeitler ist bedient: "Wie kann eine Firma wie die Telekom so vermessen sein, die Existenz unserer Familie so leichtfertig aufs Spiel zu setzen?", schreibt er in einem Beschwerdebrief und erinnert daran, wie wichtig der Anschluss sei. Der Telefonanbieter antwortet mit einer Erklärung, die einen ebenso staunend zurücklässt. Es handele sich hier um einen "systembedingten Fehler", teilte die Pressestelle dem General-Anzeiger auf Anfrage mit.

Systembedingt? Hat dieses Problem also jeder Wechselkunde auszuhalten? Keineswegs, so die Telekom: Ein systembedingter Fehler bedeute vielmehr, dass in einem der verschiedenen IT-Systeme, mit denen Kundenaufträge be- und verarbeit werden, ein Fehler aufgetreten ist.

Telekom: Anbieterwechsel verläuft meist problemlos "Das ist natürlich sehr ärgerlich für den betroffenen Kunden - und für uns selbst", erklärte eine Sprecherin. Wie aber aus "Hana Asia" dann "Hana Müller" wurde, und wer den Auftrag stornierte, lasse sich aus heutiger Sicht nicht mehr ohne Weiteres nachvollziehen. Entscheidend für die Telekom sei vielmehr, dem Kunden eine einvernehmliche Lösung anzubieten und ihn wieder zufriedenzustellen. "Das Vertrackte kann gewesen sein, dass wir unsere alte Nummer mitnehmen wollten", mutmaßt Zeitler derweil.

"Und vielleicht wäre es besser gewesen, beim alten Anbieter zu bleiben." Doch das ist Schnee von gestern. Nun sei eine Bereitstellung am 12. August geplant. Ob der Techniker dann kommt und der Anschluss freigeschaltet wird? Zeitler und seine Frau wollen sich überraschen lassen. Dass er in der ganzen Zeit keine Entschuldigung und keine Information über den Stand der Dinge erhalten hat, nagt zudem an ihm. Zumindest seien die Mitarbeiter im T-Punkt sehr freundlich gewesen, sagt er. Wie aus "Hana Asia" aber "Hana Müller"werden konnte, wird wohl für immer im Dunkeln bleiben.

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