Bonner Zauberwochen Aufs Ei gekommen

BONN · In Bonn gibt es mehr Zauberer, als man denkt. Monatlich trifft sich der sogenannte "Ortszirkel Simsalabonn" mit seinen etwa 30 Mitgliedern, einmal im Jahr gibt es die Bonner Zauberwochen.

 Zauberer Toby in seinem Element: Aus dem Plastikei wird ein echtes. Eine Zuschauerin als Assistentin kann's nicht fassen.

Zauberer Toby in seinem Element: Aus dem Plastikei wird ein echtes. Eine Zuschauerin als Assistentin kann's nicht fassen.

Foto: Nicolas Ottersbach

Am Wochenende gingen die mit einer Galashow im Jungen Theater zu Ende, alle Vorführungen waren ausverkauft. "Zauberei ist momentan wieder populär, es müssen aber nicht immer Copperfield und die Ehrlich Brothers sein", sagt der Künstler und stellvertretende Vorsitzende von Simsalabonn, Toby Rudolph.

Er selbst kam vor einigen Jahren durch einen Straßenmagier auf den Geschmack. "Andere spielen Fußball, ich zaubere eben", erzählte er. Prinzipiell könne jeder die Tricks erlernen, weshalb der Ortszirkel auch gerne neue Zauberer aufnimmt.

Die besten Illusionen werden allerdings nicht einfach verraten. Wer sie erlernen möchte, muss auf Geheimhaltung schwören. "Das sind Tricks, die seit mehr als hundert Jahren weitergegeben werden", sagte Vereinsvorsitzender Ulf Bürger.

Das Besondere an den Zauberwochen, zu denen fünf Soloabende im "Anno Tubac" und die Abschlussgala gehörten: Sonst treten nur Einzelkünstler in Bonn auf, immer wieder gibt es Shows in der Springmaus oder dem Pantheon. Im Jungen Theater gingen innerhalb von zwei Stunden sieben Akteure auf und wieder von der Bühne.

Darunter auch Toby und Ulf, die auf wundersame Weise Flaschen vermehrten. Aus zwei anscheinend normalen, 30 Zentimeter langen Metallrohren zauberten sie immer mehr Behälter. Vorher hatten sie sogar eine Zuschauerin eingebunden. Aus einem Plastikei, das sie in ihren Händen hielt, wurde plötzlich eine echtes, das sie an einem Glas aufschlagen konnte.

Mit Max Muto war der amtierende Deutsche Meister der Sprechzauberei da. Der 33-Jährige begann seine Karriere, als er elf Jahre alt war, mit einem Zauberkasten von "Wittus Witt". "Bei den meisten Magiern steht zuerst der Trick, und dann überlegen sie sich die Sprüche dazu, bei mir ist es umgekehrt", sagte er. Er erzählte Gedichte und Geschichten, so nahm er die Zuschauer, die sich fast in Trance befanden, mit auf die Reise.

"Magie ist nicht nur, einen Hasen aus dem Hut zaubern", sagte Toby Rudolph. Nikolai Striebel, Jugendmeister in der Sparte Manipulation, verblüffte mit seiner Fingerfertigkeit, das Duo LuKo mit magisch-akrobatischen Künsten. Dafür brauchte es nicht viel Requisite - anders als beim Team "FlickFlack": Sie hatten Großillusionen vorbereitet. Moderiert wurde der Abend von Juno. Nicht seine kleinen Tricks, sondern vor allem sein Schweizer Akzent machte ihn unterhaltsam.

Vor fünf Jahren gab es die ersten Bonner Zauberwochen, im Frühjahr 2016 sollen die nächsten sein.

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