VHS in Bonn Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges in Südtirol

BONN · Valparola Pass, Sextener Dolomiten, Ortler Alpen: Bei vielen Bonnern werden diese Namen Urlaubserinnerungen und Bilder von sonnenbeschienenen Berghängen hervorrufen.

Reiseleiterin Inge Steinsträßer (links) und VHS-Direktorin Ingrid Schöll.

Reiseleiterin Inge Steinsträßer (links) und VHS-Direktorin Ingrid Schöll.

Foto: Gerlind Schabert

Weniger bekannt ist die Rolle der Südtiroler Gebirgsregionen im Ersten Weltkrieg. Noch heute erinnern dort Bunker, rostiger Stacheldraht und Höhleneingänge an den Gebirgskrieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn, bei dem Tausende Soldaten das Leben ließen.

In ihrer Reihe "Hundert Jahre Erster Weltkrieg" bietet die Volkshochschule (VHS) deshalb für den Zeitraum 29. August bis 6. September eine neuntägige Studienreise nach Bozen an. "Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges in Südtirol und im Trentino" heißt sie und hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe spannender Ausflüge, Besichtigungen und Vorträge "Erfahrbarkeit" zu schaffen.

Auf dem Programm stehen unter anderem die ehemalige Bergfestung Tre Sassi, das Freilichtmuseen Lagazuoi und restaurierte Stellungen, Monumente des italienischen Faschismus in Bozen und ein Soldatenfriedhof.

VHS-Direktorin Ingrid Schöll: "Wir wollen vor Ort fühlbar machen, wie sich der Krieg damals abgespielt hat. Zeigen, wie er die Menschen direkt betroffen hat." Zum Beispiel mit Hilfe einer Busfahrt in das einsam gelegene Bergdorf Lusérn im Trentino.

Der kleine Ort, der unmittelbar an der damaligen Kriegsfront lag und intensiv beschossen wurde, ist der einzige, in dem heute noch "Zimbrisch" - eine Variante des Bayerischen - gesprochen wird. Reiseleiterin Inge Steinsträßer, promovierte Historikerin und mit Südtirol bestens vertraut, ist zugleich begeisterte Wanderfreundin.

Deshalb hat sie die Tour so geplant, dass neben den Exkursionen zu militärhistorischen und kunsthistorischen Highlights der Region auch Zeit für Seilbahnfahrten und das gemeinsame Durchwandern der Landschaftsschönheiten ist. "Drei Stunden Wanderung am Stück sollten die Interessenten schon mitmachen können", beschreibt Steinsträßer die Anforderungen, "Wanderschuhe und Rucksack gehören unbedingt ins Gepäck. Dafür werden wir uns abends im schönen Bozen mit seinen vielfältigen gastronomischen Angeboten wieder erholen."

Um das abwechslungsreiche Programm mit Einblicken von örtlichen Fachleuten zu bereichern, arbeitet die Bonner VHS eng mit Kollegen der VHS Südtirol zusammen. "Auch das zeigt die Stärken friedlicher Gemeinsamkeit in Europa", stellt Schöll fest. "Ich wünsche mir, dass unsere Reise in die Geschichte deutlich macht, dass es zu Kriegen nie wieder kommen darf."

Info

Die Wanderstudienreise "Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges in Südtirol und im Trentino" dauert vom 29. August bis zum 6. September 2015 und kostet 1195 Euro. Die Reise erfolgt mit der Bahn, untergebracht werden die Teilnehmer im Kolpinghaus Bozen. Weitere Infos unter Tel. 0228/77 30 42.

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