Bauarbeiten an der Oxfordstraße Auf dem Weg zu neuen Gleisen

BONN · Ohrenbetäubender Lärm, der an Hämmern erinnerte, erfüllte am Samstag die Oxfordstraße. Mit Presslufthämmern bearbeiteten die Angestellten der Firma Hausmann die Straße, große Steinbrocken lagen auf den Schienen. Dementsprechend groß war die Verunsicherung an der Bahnhaltestelle auf dem Bertha-von-Suttner-Platz. "Fährt dieser Bus nach Beuel?", "Wie komme ich denn jetzt zum Bahnhof?", waren die Fragen, die die Fahrgäste wohl am häufigsten stellten.

 Sanierung: Mitarbeiter der Firma Hausmann erneuern die Schienen in der Oxfordstraße. Diese werden mit Winden angehoben und mit Hilfe von Presslufthämmern mit Schotter unterfüttert.

Sanierung: Mitarbeiter der Firma Hausmann erneuern die Schienen in der Oxfordstraße. Diese werden mit Winden angehoben und mit Hilfe von Presslufthämmern mit Schotter unterfüttert.

Foto: Barbara Frommann

Bahnen konnten die Oxfordstraße auf jeden Fall nicht passieren, das sahen alle Fahrgäste ein. Um die Schwierigkeiten so klein wie möglich zu halten und dem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen, arbeitet die Firma im Auftrag der Stadtwerke (SWB) nur am Wochenende - rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb. Am vergangenen Wochenende wurden die Gleise von Siegburg in Richtung Bonn erneuert. Heute soll der Schienenverkehr wieder normal laufen. Am kommenden Wochenende sind die Schienen in umgekehrter Richtung an der Reihe.

Statt der Bahnen der Linien 62 und 66 verkehrten zwischen den Haltestellen Bertha-von-Suttner-Platz und Hauptbahnhof Busse. "Lieber steige ich ein paar Mal um und brauche etwas länger, als dass am Ende die Schienen nicht mehr sicher sind", sagte Fahrgast Walter Schäfers, der mit dem Bus in Richtung Hauptbahnhof unterwegs war.

Rund 200.000 Euro kostet die Reparatur der Gleise. Durch die häufige Nutzung ist der Unterbau der Schienen instabil geworden, was man während der Fahrt auch merken kann - durch ein kräftiges Rütteln. Bauleiter Dieter Linke weiß, woran das liegt: "Die Bahnen fahren hier in einem sehr engen Takt, die Schienen werden sehr häufig in Anspruch genommen. Außerdem werden die Bahnen immer schwerer, um den Fahrgästen größeren Komfort zu bieten."

Nun also werden die Schienenerneuert. Dafür werden sie mit Winden angehoben und mit Hilfe des Presslufthammers mit Schotter unterfüttert, erklärt der Bauleiter. Der neue Untergrund mache die Fahrt mit der Bahn komfortabler und gleichmäßiger, die Schienen seien nun leicht erhöht.

Linkes Mitarbeiter müssen vorsichtig sein, vor allem die in den großen Baggern. Denn die Oberleitungen der Straßenbahn sind eingeschaltet, ansonsten wäre die ganze Strecke inklusive Bertha-von-Suttner-Platz lahmgelegt, erklärte Linke. Berühre der Bagger die Leitungen oder komme auch nur in einen kritischen Abstand, springe der Strom auf den Bagger über. Der Sicherheitsabstand werde deswegen genau eingehalten.

Busfahrer Albert Weißenburger steuerte am Samstag seinen Bus konzentriert an der Baustelle vorbei. Am Suttner-Platz gestartet, brachte er die Fahrgäste der Straßenbahnlinie 66 an ihr Ziel. "Natürlich ist das Umsteigen umständlich, aber wir fügen uns ins Unvermeidliche", sagte Ingrid Schäfers, während sie das Spektakel aus dem Fenster des Busses betrachtete. "Es hilft ja nichts, die Sicherheit geht vor", stimmte sie den meisten anderen Fahrgästen zu.

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