Engagement der Awo Arbeiterwohlfahrt beschäftigt 1000 Mitarbeiter

Bonn/Rhein-Sieg · Die Kreisverbände Bonn und Rhein-Sieg fungieren seit 2007 unter einem Dach. 700 ehrenamtliche Helfer sind regelmäßig für die Organisation aktiv

Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und mit ihm der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg feiern hundertjähriges Bestehen. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Arbeiterwohlfahrt 1919 besonders von Frauen um Marie Juchacz aus der Taufe gehoben worden. Gerechtigkeit, Solidarität, Vielfalt, Frauenrechte und das Eintreten für ein menschenwürdiges Leben waren die Prinzipien.

Genau deshalb war die Awo aber den Nazis ein Dorn im Auge: 1933 beschlagnahmten sie alle Geschäftsstellen, Heime, den Grundbesitz und die Konten. Die Awo wurde aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg formierte sie sich neu als unabhängiger Wohlfahrtsverband. Hauptanliegen blieb, dass Arme und Behinderte staatliche Unterstützung beanspruchen können. Weiterer Kernpunkt: Hilfe zur Selbsthilfe – also Menschen beizustehen, schwierige Lebensverhältnisse aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür bietet der Verband ehrenamtlich und hauptamtlich organisierte Unterstützung.

17 Awo-Kitas in Bonn und der Region

Der Awo-Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg entstand 2007 aus der Zusammenlegung der Verbände in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Zum hauptamtlichen Bereich gehören heute mehr als 1000 Mitarbeiter im Kreisverband und den Tochterfirmen. Die GeHa GmbH bietet Reinigungsleistungen, im Integrationsbetrieb RoBi arbeiten behinderte und nicht behinderte Menschen im Cateringbereich und beim Betrieb von Schulmensen. In den Offenen Ganztagsschulen (OGS) der Awo betreuen mehr als 600 Fachkräfte von Bornheim über Bonn, Sankt Augustin und Lohmar bis Windeck rund 5000 Kinder. Mehr als 200 Mitarbeiter betreiben die 17 Awo-Kindertagesstätten und Familienzentren in der Region.

Ähnlich gewachsen ist die Eingliederungshilfe: Zum Awo-Wohnverbund für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen gehören zahlreiche Einrichtungen, etwa der Secondhandladen „Jacke wie Hose“ oder das Fahrradgeschäft „Radhaus“ in Siegburg, das Sozialkaufhaus „BrauchBar“ und das Sozialpsychiatrische Zentrum in Eitorf. Awo-Arbeit für behinderte Menschen leistet auch das Altkleiderprojekt des Kreisverbands. In den Beratungszentren in Bad Godesberg und Siegburg werden vernetzte Dienste wie Sozialberatung, der Betreuungsverein, die Schwangerschaft- und Konfliktberatung, der Fachdienst für Migration und Integration und die Wohnraumberatung zusammengefasst.

Rund 700 Helfer engagieren sich ehrenamtlich. Allein 140 Frauen und Männer sorgen dafür, dass die Lebensmittelausgabe der Tafeln in Bad Honnef, Hennef, Königswinter und Much funktioniert. Freiwillige der 27 Awo-Ortsvereine, die zusammen rund 5300 Mitglieder zählen, stemmen Gymnastik- und Seniorentanzangebote, Computer- und Handykurse und vieles mehr, um soziale Kontakte zu sichern. Sechs Ortsvereine sind allein in der Awo-Hochburg Troisdorf aktiv. Vier Ortsvereine sind es im Stadtgebiet Bonn, darunter der in Bad Godesberg, der über eine Tochtergesellschaft auch Träger eigener Einrichtungen ist und einen ambulanten Pflegedienst und das Seniorenheim Hubert-Peter-Haus betreibt.

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