Vor dem Spiel gegen Ghana Angelina Joyce Stützer stellt das Rezept gegen die DFB-Elf vor

BONN · Auch wenn nicht mehr alle Baffoes in Bad Godesberg leben, spätestens wenn die im Pennenfeld lebende Großmutter von Angelina Joyce Stützer Geburtstag hat, trifft sich die rund 20-köpfige Baffoe-Dynastie zum Feiern in Bad Godesberg.

 Im "Black Star"-Trikot, dem Outfit der ghanaischen Fußball-Profis, präsentiert Angelina Joyce Stützer "Kélé Wélé".

Im "Black Star"-Trikot, dem Outfit der ghanaischen Fußball-Profis, präsentiert Angelina Joyce Stützer "Kélé Wélé".

Foto: Horst Müller

Der prominenteste Sprössling der früheren ghanaischen Diplomatenfamilie ist Anthony Baffoe, der einst beim 1. FC Ringsdorff-Godesberg seine Fußballkarriere startete und später unter anderem als Profi beim 1.FC Köln kickte. Anthony ist der Onkel von Angelina Joyce Stützer und arbeitet heute unter anderem für den ghanaischen Fußballverband.

"Wir sind alle mit Fußball groß geworden", sagt die Ghanaerin, die in Godesberg geboren ist. "Ich habe sogar selbst als junges Mädchen kurzzeitig im Verein gespielt", verrät die 43-Jährige, während wir bei ihr zu Hause über ghanaisches Essen, Godesberg und natürlich die WM plaudern.

Mit am Tisch sitzt Ehemann Martin Stützer, Gastronom und Chef der "Bastei" am Rüngsdorfer Rheinufer. "In Ghana gibt es eigentlich keine wirklichen Rezepte wie bei uns", sagt er. "Man kocht eher intuitiv" , ergänzt seine Frau. "Und es ist nicht ganz so abwechslungsreich", sagt Martin Stützer. Sofort protestiert Angelina: "Das stimmt nicht, wir sind sehr kreativ. Unsere Nahrung ist sicher oft ziemlich deftig, aber wir wollen ja satt werden. Und abwechslungsreich ist es auch. An der Küste gibt es viel Fisch, es gibt unzählige Hirsegerichte - und es gibt Kélé Wélé."

Martin Stützer ist ein wenig in die Defensive geraten, lässt sich aber schnell überzeugen, zumal, wenn es um Kélé Wélé geht. Zu Deutsch: Kochbananen mit Schwarzaugenbohnen. Und, ganz Ghanaerin, schwärmt Angelina Stützer: "Plantains, also Kochbananen, kann ich immer essen."

Die Kochbanane, auch Gemüsebanane, ist in vielen tropischen und afrikanischen Ländern ein Grundnahrungsmittel, vergleichbar mit der Kartoffel in Europa. "Am liebsten esse ich es im Winter. Dann kommt man durch den Pfeffer schnell ins Schwitzen. Und die Kochbananen mag ich frittiert besonders, sie haben dann so eine bestimmte Süße - einfach ein herzhaftes Gericht."

In ihrem "Black Star"-Trikot, dem Outfit der ghanaischen Fußball-Profis, erinnert sich die Zahnarzthelferin, die bei einem Kieferchirurgen arbeitet, an das letzte Aufeinandertreffen der DFB-Elf mit den "Black Stars". "Vor vier Jahren in Südafrika war's knapp, das 0:1 war ein bisschen unglücklich für Ghana", sagt sie. Am Samstagabend laden Stützers, ähnlich wie vor vier Jahren, wieder ihren ghanaisch-deutschen Freundeskreis zum deutsch-afrikanischen Fußballfest ein. "Und da gibt es dann natürlich auch Kélé Wélé." Auf das alle ins Schwitzen kommen.

Kélé Wélé

Kochbananen mit Schwarzaugenbohnen für zwei Personen:

  • 500 Gramm Bohnen über Nacht einweichen, dann kochen, bis sie gar sind.
  • Zwei mittlere Zwiebeln und ein Stück Ingwer jeweils klein hacken und in Palmöl glasig braten.
  • Bohnen und acht frische klein gehackte Tomaten dazu geben und unterrühren - alles ein bisschen einkochen.
  • Kochbananen, Anzahl nach Belieben, schälen und in Scheibchen schneiden. Diese dann mit Salz und Cayennepfeffer würzen und in Öl goldbraun braten.
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