Fahrradständer werden abgebaut Am Rad gedreht

Meinung | Bonn · Schon gemerkt? Es weihnachtet sehr. In den Supermärkten schon längst, wo Schoko-Nikolaus, Spekulatius, Lebkuchen, Zimtstern & Co. die Regale füllen. Und in der Bonner Innenstadt merkt unsereins das immer dann, wenn plötzlich die Fahrradständer rund um Münster-, Bottler- und Friedensplatz abgebaut werden.

 Der Fahrradständer mit Fahrrad.

Der Fahrradständer mit Fahrrad.

Foto: Lisa Inhoffen

Sie stehen den Buden des Weihnachtsmarkts im Weg, der am Freitag, 18. November, also eine Woche vor dem ersten Advent, seine Tore öffnen wird. Ob man das gut findet oder nicht, wollen wir an dieser Stelle nicht ausführlich erörtern. Persönlich halten wir es mit den Kirchen, die uns mahnen: Alles zu seiner Zeit.

Dieses Mal geht es uns um die Frage, warum manche Zeitgenossen offensichtlich so verplant sind, dass sie nicht einmal merken, wenn ihnen ein Fahrrad abhanden kommt. Wie jenes Hollandrad auf dem Foto, das die fleißigen Männer von Bonnorange nun schon ein zweites Mal samt Ständer entfernen mussten. Das erste Mal kam der mit einem Schloss am Ständer befestigte, übrigens recht gut erhaltene Drahtesel im November vergangenen Jahres auf den Wagen von Bonnorange. Nach dem Weihnachtsmarkt wurde es wieder ordnungsgemäß an Ort und Stelle abgesetzt – und wartet dort seitdem auf seinen Besitzer.

Normalerweise kümmert sich das Ordnungsamt um dauergeparkte Zweiräder an solch exponierten Stellen – und entfernt diese auch, wenn es sich um Rostlauben handelt, sagt das städtische Presseamt auf Nachfrage. Doch solange das Rad so fahrtüchtig erscheint wie dieses Hollandrad, bleibt es stehen. So gesehen, wird wohl nur der natürliche Lauf der Dinge an diesem Zustand etwas ändern. Sicher ist jedenfalls, das Rad kommt nach Weihnachten wieder und steht und steht, bis ihm Wind und Wetter so zugesetzt haben, dass dann der Rost an ihm nagen und es doch noch ein Fall für das Ordnungsamt wird. Da könnte man doch am Rad drehen. Oder sich Nummernschilder fürs Fahrräder wünschen.

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