WCCB-Prozess Am Freitag fällt das Urteil

BONN · Gut 20 Monate dauert bereits der WCCB-Prozess gegen "Investor" Man-Ki Kim und weiteren Angeklagten vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts. Am Freitag (10 Uhr) wird nach 119 Verhandlungstagen die Urteilsverkündung erwartet.

Für Kim, der seit mehr als zwei Jahren in U-Haft sitzt, hat die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft gefordert, für dessen Ex-Rechtsberater Ha-S. C. vier und für Wolfditrich Thilo zweieinhalb Jahre.

Scharfe Kritik am Ratsbeschluss für den Weiterbau des World Conference Center Bonn (WCCB) und die Fortführung der Verhandlungen zum Verkauf des Hotels haben indes gestern die Linken geübt. Die Fraktion hatte in der Sondersitzung am Montagabend als einzige dagegen gestimmt. Die Beschlüsse beinhalten laut Fraktionschef Michael Faber Weichenstellungen, die vor allem wegen finanzieller und wirtschaftlicher Risiken nicht zu verantworten seien.

Es dürfe deshalb keinerlei Automatismus geben, das WCCB durchzusetzen nach dem Motto "Koste es, was es wolle". Aufgrund einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage seiner Fraktion schließt Faber außerdem, dass der Kongresssaal hinsichtlich der Bedürfnisse der UN viel zu groß dimensioniert sei.

Die von der Ratsmehrheit beschlossene Deckelung auf 65 Millionen Euro sei obendrein ein Akt "der Selbsttäuschung. Aus unserer Sicht sind alternative Optionen nicht geprüft worden", kritisierte Faber. Die könnten ein kleinteiligere Parzellierung des Saals bedeuten, allerdings auch einen Abriss des seit vier Jahren ruhenden Baus. "Das ist zwar nicht unsere Wunschoption, aber auch sie darf man in der Gesamtbetrachtung nicht ausschließen."

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