Rhein in Flammen Alexander Dahm steuert das Motorschiff "Beethoven"

BONN · Die Sonne scheint, und die Motoren laufen warm - Kapitän Alexander Dahm und die Crew des Personenschiffes "Beethoven" freuen sich auf ein sonniges Ablegen. Gefeiert wird Rhein in Flammen. Das Ziel heißt Linz am Rhein.

Auch in diesem Jahr ist die Beethoven wieder eines der 45 Schiffe, das zum Schiffskonvoi für Rhein in Flammen gehört. Der Kapitän freut sich über 265 Gäste an Bord, die ausgelassen zu "Macarena" und "Happy" in der Sonne tanzen. Dahm ist als Kapitän mit seiner Beethoven das zweite Mal bei dem Großevent auf dem Rhein dabei.

Seine Crew besteht an diesem Tag aus 20 Mitarbeitern, aber nicht nur die sind mit von der Partie - auch Freunde und Familie begleiten ihn. Insbesondere freut er sich über die Anwesenheit seiner Töchter Daniela und Stefanie. Beide Mädchen teilen die Brücke nicht zum ersten Mal mit ihrem Vater: "Wir fahren besonders gern bei Highlights wie Rhein in Flammen mit", freuen sie sich.

Seit 2010 führt Dahm sein Schiff täglich mehrmals von Bonn nach Linz und in der Hochsaison auch zweimal in der Woche nach Winningen an der Mosel. Der Kapitän liebt die Rheinschifffahrt - "Was anderes kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ich liebe den Kontakt zu den Menschen und die Abwechslung, die der Beruf mit sich bringt", betont er mit einem Lächeln. Dass man ständig etwas Neues erlebt, gefällt ihm an seinem Beruf besonders gut. Obwohl er die Strecke mindestens zwei Mal am Tag fährt, wird es ihm am Steuer nie langweilig.

Das Einzige, was die Idylle auf dem Rhein störe, seien von Zeit zur Zeit die Gäste, denen man es einfach nicht recht machen könne, doch auch das gehöre zu seinem Beruf. Der jüngste Gast an Bord, Justin, darf beim Kapitän auf der Brücke sogar selber einmal den Platz hinterm Steuer einnehmen "Das ist so cool", erzählt er freudig. Große Events und viele Gäste an Board bereiten Dahm keine Angst mehr, diese Abende seien sogar viel entspannter als das tägliche Geschäft.

Ob Großveranstaltungen der Telekom, die beliebte Studentenparty "Disco Bohème" oder eine Charter für eine Grillparty, alles bietet Dahm auf seinem Schiff an. Daher hat er vor der Fahrt im Konvoi zu Rhein in Flammen auch keine Angst. Das einzig Schwierige sei, das Schiff während der Aufstellung in der Rheinaue gerade auf seinem zugewiesenen Platz zu halten. "Das ist Millimeterarbeit und erfordert ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit", erklärt der Schiffsführer.

Der niedrige Pegel des Rheins stelle für ihn und seine Kollegen kein Problem dar - da die Personenschiffe nicht tiefer als 1,20 Meter unter der Wasseroberfläche liegen, komme es gar nicht erst zu Problemen. Was den Kapitän am meisten interessiert, sind an diesem Tag aber seine Gäste: "Für mich ist es das Wichtigste, dass sie verwöhnt werden", stellt er heraus.

Genau dafür hat er an jedem Tag ein festes Service-Personal sowie eine feste Kombüse. Und wenn es einmal eng wird, dann wird der Kapitän auch mal selbst zum Koch und hilft. Dass alle an einem Strang ziehen, sei daher besonders wichtig, damit alles klappt. Als das Feuerwerk zu Ende ist, geht es wieder zurück an den Liegeplatz am Brassertufer 5.

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