Gemeinsames Projekt in Tannenbusch Alanus-Studenten und Bewohner wollen Dialoge anstoßen

TANNENBUSCH · Ein Kunstprojekt der Bewohner von Tannenbusch und der Alanus Hochschule sorgt für bunte Vielfalt im Stadtteil. Die künstlerischen Aktionen finden regelmäßig seit Juni 2012 statt und werden von dem SPD-Landtagsabgeordneten Bernhard "Felix" von Grünberg, der Wohngesellschaft Deutsche Annington und dem Förderverein der Alanus Hochschule unterstützt.

Die Initiatoren möchten mit Ihrer Arbeit Dialoge und Entwicklungen in dem als Brennpunkt geltenden Ortsteil anstoßen.

"Kunst und Gesellschaft können wir nirgendwo besser zusammenbringen als hier. Wir wollen mit der Kunst konfrontieren, da von ihr eine besondere integrative und lebensverbessernde Kraft ausgeht", so Dirk Vianden, Geschäftsführer der Hochschule.

Von Grünberg ergänzte: "Hier wohnen viele Menschen, die Hilfe brauchen. Nicht im materiellen Sinne, sondern in der Frage der Lebensqualität. Der Stadtteil soll von Bonner Bürgern wahrgenommen werden, und das nicht nur als ein Stadtteil, der Probleme hat. Das war die Grundidee unsererseits."

Seit Oktober entwickeln Kunstprofessorin Ulrika Eller-Rüter mit sieben Studenten und Bewohnern Ideen für Wandmalereien. Die Motive sollen an verschiedenen Mauern rund um den Chemnitzer Weg, der Ostpreußenstraße sowie der Riesengebirgsstraße umgesetzt werden. Ein wellenartiges Mosaik an einer Außenwand wurde bereits fertiggestellt.

"Mich interessiert das Feld der partizipatorischen Kunst besonders. Ich habe dazu weltweit an solchen Projekten teilgenommen. Aber warum so weit reisen, wenn ich mein Feld um die Ecke beackern kann", erklärte die Kunstprofessorin. Die Arbeit an dem Mosaik gestaltete sich allerdings schwierig. "Diese Wand ist für mich eine Art Wellenbrecher, um uns sichtbar zu machen und um auch auszuhalten, was hier passiert. Das Mosaik wurde während der Entstehung nachts mehrfach zerstört. Wir haben es letztendlich verfugen lassen. Seitdem ist nichts mehr passiert", so Eller-Rüter weiter.

Das Kunstprojekt wird durch Workshops in einem offenen Atelier für alle Altersgruppen ergänzt. Diese finden zweimal wöchentlich in einer Wohnung im Chemnitzer Weg 3 statt, die von der Wohnungsgesellschaft zur Verfügung gestellt wurde. "Das Projekt soll eine Art Brutstätte für Kreativität werden. Das ist unser Langzeitziel. Wir lassen uns nicht beirren. Das ist der Weg, der nötig ist", so die Professorin überzeugt.

Im Sommer 2014 ist dazu auch eine öffentliche Präsentation und Ausstellung geplant, in der die Ergebnisse der Aktionen vorgestellt werden.

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