Ärger auf dem Kreuzberg Viel Müll landet auf dem Aussichtspunkt Kreuzberg

Endenich · Unbekannte lassen nach Partys auf dem Kreuzberg ihre Abfälle liegen. Ein Ärgernis nicht nur für Besucher der Kreuzbergkirche, die dort oben die Ruhe genießen und ihre Runden drehen.

 An den Wochenenden hinterlassen feiernde Bürger ihren Müll an den Aussichtsbänken auf dem Kreuzberg.

An den Wochenenden hinterlassen feiernde Bürger ihren Müll an den Aussichtsbänken auf dem Kreuzberg.

Foto: Benjamin Westhoff

Für Spaziergänger ist der Kreuzberg ein Dorado. Meist sind es Menschen aus den Stadtteilen rund um den Kreuzberg – Ippendorf, Lengsdorf, Poppelsdorf  und Endenich –  oder Besucher der Kreuzbergkirche, die dort oben die Ruhe genießen und ihre Runden drehen. Offensichtlich wird der Kreuzberg aber auch immer beliebter bei Partygästen, wie Müllberge am Wochenende bezeugen.

Samstag vor einer Woche, als beinahe sommerliches Wetter herrschte, muss es auf der Wiese und rund um die Parkbänke, von wo aus man bei klarer Sicht sogar den Kölner Dom erkennen kann, wohl besonders hoch hergegangen sein. Die aufgestellten Mülleimer quollen über, ringsherum lagen Pizzakartons und Bierflaschen und anderer Abfall auf dem Boden. Ein älterer Mann hatte von zu Hause einen großen blauen Müllsack mitgebracht und sammelte den Abfall mit einer Zange an einem Stecken ein. Lediglich die Flaschen ließ er stehen. „Die nimmt bestimmt jemand mit, weil es Pfand  darauf gibt“, meinte der Mann, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Er sei öfters auf dem Kreuzberg  unterwegs und nehme auch schon mal Müll mit, wenn die Mülleimer zu voll wären und Abfall daneben liege, erzählt er. Aber mit Beginn der Corona-Krise sei es besonders schlimm geworden. „Die Leute dürfen ja zu Hause nicht groß feiern, da treffen sie sich jetzt hier, wo sie kaum jemand beobachtet und hört“, vermutet er. Auch glaubt er, dass es wohl überwiegend junge Leute seien, die dort an den Wochenenden feierten. Hinzu kommt, dass bei schönem Wetter tagsüber der Wiesenhang zunehmend von Erholungssuchenden belagert wird, die dort ein Sonnenbad nehmen und picknicken wollen.  Auch das verursacht Müll. Nur wenige nehmen ihn offensichtlich wieder mit.

Nicht nur am Kreuzberg wird Müll hinterlassen

Bei dem städtischen Abfallunternehmen Bonnorange kennt man das Problem, dass seit Beginn der Corona-Krise vor allem in den Parkanlagen in Bonn nächtliche Partys stattfinden und das Gelände am nächsten Tag entsprechend vermüllt ist. „Vom Kreuzberg haben wir bisher zwar noch keine Klagen vorliegen, aber die Reinigungskolonne wird jetzt öfters dort vorbeischauen“, verspricht Bonnorange-Sprecher Jérôme Lefevre und bedankt sich gleichzeitig bei dem unbekannten Müllsammler für dessen Einsatz.  „Wir sind natürlich auf entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um  solche Missstände zu beseitigen.“ Sollte sich herausstellen, dass die Mülleimer auf dem Kreuzberg zu klein seien, würden sie gegen größere Behälter ausgetauscht.

Besonders viel zu tun hätten die Kollegen von der Stadtreinigung seit der Corona-Krise am Rheinufer, wo vor allem Pizza- und Zigarettenschachteln sowie leere Bierflaschen beinahe täglich hinterlassen würden und von den Mitarbeitern aufgesammelt werden müssten, berichtet Lefevre.

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