ADAC-Bilanz für 2019 Auf diesen Autobahnen im Raum Bonn staute es sich am häufigsten

Düsseldorf · Der ADAC hat seine Staubilanz für das Jahr 2019 veröffentlicht. Autofahrer in NRW stehen demnach erneut am längsten im Stau. Auch zwei Autobahnen aus der Region schafften es ins Negativ-Ranking.

 Mehr als ein Drittel aller bundesweiten Stauereignisse entfiel 2019 auf NRW.

Mehr als ein Drittel aller bundesweiten Stauereignisse entfiel 2019 auf NRW.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Nordrhein-Westfalen bleibt in der aktuellen ADAC-Staubilanz auf dem Spitzenplatz: Mehr als ein Drittel aller Staus in Deutschland entfielen allein auf das Bundesland. Dabei schafften es auch zwei Strecken aus dem Raum Bonn auf die Liste der Abschnitte mit den meisten Staukilometern je Kilometer Strecke: Die A59 zwischen Bonn und Köln und die A565 zwischen Bonn und Meckenheim. Die A59 liegt dabei mit 472 Kilometern auf Platz acht, die A565 mit 407 Kilometern auf Platz elf.

Wie der Automobilclub mitteilt, ging die Zahl der gemeldeten Staus in NRW zwar um vier Prozent auf 253.000 zurück. Zugleich verlängerte sich aber die Wartezeit der Autofahrer: Sie steckten 2019 rund 171.000 Stunden in Staus und stockendem Verkehr fest - gut 17.000 Stunden und elf Prozent mehr als in 2018. Die tägliche Verkehrsbelastung liegt damit 22 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Grund für die langen Wartezeiten in NRW sind laut Bericht vor allem Bauarbeiten. Betroffen sind besonders die A1 und die A3, die in Nordrhein-Westfalen Hauptschlagadern des Verkehrs sind.

Mehr Pendler in NRW-Städten

"Die gewaltigen Pendlerströme und der starke Transitverkehr in NRW sorgen in Kombination mit der hohen Anzahl von Baustellen unverändert für großes Staupotenzial", sagt Verkehrsexperte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. Denn die Zahl der Erwerbstätigen in NRW steigt und damit auch die Anzahl der Berufspendler. Allein in die vier Städte Dortmund, Köln, Düsseldorf und Bonn pendelten 2018 täglich 931.351 Menschen. Darüber hinaus verzeichnete der ADAC erstmals mehr als 10 Millionen gemeldete Autos in NRW. Damit stieg die Anzahl der Fahrzeuge seit 2010 um rund 13 Prozent.

Hier staute es sich besonders

Besonders viel Geduld brauchten Autofahrer 2019 laut ADAC auf den Autobahnen A1, A3, A40 und A46. Am staureichsten war die A40 zwischen Essen und Dortmund (875 Kilometer). Fast 16.000 Stauereignisse wurden hier gezählt. Am längsten, rund 12.800 Stunden, saßen Autofahrer auf der A1 zwischen Köln und Dortmund fest.

Land investiert hohe Summe in Ausbau der Straßen

Mit der steigenden Anzahl von Pendlern und Güterverkehrern sei der Ausbau der Verkehrswege jedoch nicht mitgewachsen. „Wir können nicht zufrieden sein, jeder Stau ist einer zu viel“, sagt Verkehrsminister Hendrik Wüst in der Mitteilung. Damit der Verkehr in Zukunft besser fließt, investiert das Land NRW in die Straßen: „Dafür wird so viel Geld wie nie zuvor investiert und der Investitionsstau aufgelöst“, sagt Wüst.

Im Jahr 2019 flossen 1,47 Milliarden in die Autobahnen und Bundesstraßen. Davon wurden über 800 Millionen Euro für den Erhalt ausgegeben und knapp 270 Millionen Euro für den Neu- und Ausbau.

Besseres Angebot im ÖPNV

Damit mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, hat NRW eine ÖPNV-Offensive gestartet: An den Ausbau des ÖPNV sollen allein in diesem Jahr 1,8 Milliarden Euro gehen - 60 Prozent des Etats des Verkehrsministeriums. Damit fördert das Land unter anderem die Erneuerung der Stadt-, Straßenbahn und U-Bahnnetze, den Einsatz von Schnellbussen und die Einrichtung von On-Demand-Verkehren.

Für seine Statistik legt der ADAC nach eigenen Angaben eine Datenbasis aus mehreren Quellen zugrunde. In die Berechnung flössen unter anderem Meldungen der Polizei sowie Daten von Lkw-Flotten, Online-Navigationssystemen und Smartphone-Apps ein.

(Mit Material von dpa)
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