Container in Bonn-Röttgen Abgabestelle für Grünabfälle schließt

Röttgen · Bonnorange baut die Grüncontainer in Bonn-Röttgen ab und schickt die Bürger in den Nachbarort. Dieser Schritt stößt auf Unverständnis.

Immer wieder quellen die Grüncontainer am Friedhof in Röttgen über, und oft laden auch Gewerbetreibende dort ihren Astschnitt in großen Mengen ab, so dass der ganze Platz aufwändig gereinigt werden muss. Doch das ist nicht der Grund dafür, dass Bonnorange diesen Standort mit Wirkung zum 18. Dezember auflöst: "Wir schließen den Standort, da die Wohnbebauung des Neubaugebietes "Am Hölder" bis in die unmittelbare Nähe des Standortes vorangeschritten ist", teilte jetzt eine Sprecherin des Unternehmens mit.

Bonnorange weist darauf hin, dass es nur vier Fahrminuten entfernt, am Friedhof Kottenforst im Nachbarort Ückesdorf die nächste Abgabemöglichkeit für Gartenabfälle in haushaltsübliche Mengen (Kofferraumladung) gibt. Wie gehabt, können dort Grünabfälle wie Laub, Strauch-, Hecken-, Rasenschnitt und Äste gebührenfrei abgeben werden.

Mit der Aufgabe des Standortes will sich allerdings der örtliche FDP-Ratsherr Joachim Stamp nicht abfinden. Der Zustand des Grüncontainers am Röttgener Friedhof sei zwar bereits seit Jahren ein Ärgernis, dass er jetzt gänzlich geschlossen wird, stößt aber auf Unverständnis: "Ich habe die Verwaltung oftmals um Verbesserung gebeten, meist mit nur kurzfristigem Erfolg", sagt Stamp. "Eine Abschaffung des Röttgener Standortes halte ich aber für eine ziemliche Frechheit."Er will vor der Schließung einen Alternativstandort benannt wissen. "Es gibt in unserem Ort Ausweichstandorte, die jetzt schnell geprüft werden müssen", meint er. Speziell in der Weihnachtszeit dürfe gerade älteren Menschen eine Entsorgung etwa von trockenen Zweigen nicht erschwert werden.

Stamp will bei der Verwaltung auf eine alternative Lösung hinwirken. Diese würde allerdings bei einer Schließung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nicht nur, dass der Standort der Grüncontainer immer wieder für Großmengen missbraucht wird, gleich nebenan soll bald auch der Kindergarten für das Neubaugebiet errichtet werden. Und die Erzieher, Kinder und Eltern werden über die Geruchsbelästigung wahrscheinlich nicht sehr begeistert sein.

Das Problem der Überfüllung ist Bonnorange seit langem bekannt, Röttgen ist da auch kein Einzelfall. Besonders im Frühling und im Herbst falle viel Laub und anderer Gartenabfall an, vor allem an den Wochenenden. Deshalb seien die Container zum Wochenbeginn sehr häufig überfüllt, teilte eine Bonnorange-Sprecherin bei anderer Gelegenheit mit. "Wir leeren dann mit allen zur Verfügung stehenden Leuten, Fahrzeugen und Geräten die Container, aber selbst das reicht manchmal nicht aus."

Dass auch gewerbliche Betriebe die Container nutzen, obwohl das verboten ist, könne man nicht ausschließen und auch nicht kontrollieren. Insgesamt gibt es im Bonner Stadtgebiet 15 feste Standorte für Grüncontainer, das Material werde mindestens alle zwei Tage abgefahren.

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