Mobile Einrichtungen ab 2020 Politik will Pop-up-Gastronomie am Bonner Rheinufer

Bonn · Die jüngst gegründete städtische Projektgruppe “Erlebnisort Rhein“ soll im Januar ein Konzept vorlegen, um Pop-up-Gastronomie am Bonner Rheinufer zu ermöglichen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

 Zurzeit wird die Rheinuferpromenade südlich der Kennedybrücke umgebaut. Ab Mai könnten dort mobile Gastro-Stände Spaziergänger bewirten.

Zurzeit wird die Rheinuferpromenade südlich der Kennedybrücke umgebaut. Ab Mai könnten dort mobile Gastro-Stände Spaziergänger bewirten.

Foto: Martin Wein, Bonn

Die Sanierung des Rheinufers südlich der Kennedybrücke ist in vollem Gange. Spätestens bis März kommenden Jahres will die Stadt Bonn die Uferpromenade bis zum Pavillon der Köln-Düsseldorfer (KD) wieder, wie berichtet,  verkehrssicher und für die Besucher im Beethoven-Jubiläumsjahr vorzeigbar saniert haben. Ab Mai könnte dann auch eine sogenannte Pop-up-Gastronomie  neben  unterschiedlichen kulturellen und sportlichen Angeboten für mehr Leben entlang der Rheinuferpromenade sorgen. Bei der Pop-up-Gastronomie handelt es sich um mobile Gastro-Einrichtungen, die zum Beispiel im Sommer die Straßen und Uferpromenaden beleben und im Winter wieder abgebaut werden.

Jedenfalls hat die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses in Aussicht gestellt, dass die im November eigens für die Umgestaltung des Rheinufers gegründete ämterübergreifende Projektgruppe „Erlebnisort Rheinufer“ in der nächsten Sitzungen am 8. Januar mit Blick auf das Beethovenjubiläumsjahr über kurzfristige, temporäre Zwischennutzungen des Rheinufers im Abschnitt zwischen der Kennedybrücke und Zweite Fährgasse „diskutieren“ werde.

Es müsse über Angebote gesprochen werden, die „mit den vorhandenen Beschlussfassungen sowie den gesetzlichen und verordnungsrechtlichen Regelungen kompatibel sind“,  heißt es in einer erst nach der Ausschusssitzung schriftlich vorgelegten Mitteilungsvorlage des zuständigen Amtes für Bürgerdienste. Aus „witterungstechnischen“ Gründen komme für eine solche Zwischennutzung des Rheinufers der Zeitraum zwischen Mai und Oktober in Betracht. Die Verwaltung will über das Ergebnis der Diskussion der Projektgruppe im Anschluss den politischen Gremien berichten. ie Gründung der Projektgruppe hatte der Stadtrat beschlossen, da es zunächst danach aussah, dass die Verwaltung einen entsprechenden Antrag der Jamaika-Ratskoalition zur Belebung des Rheinufers unter anderem mit mobilen Gastronomie-Angeboten auf die lange Bank schieben wolle, erinnerte Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt.

Erwartung, dass die Verwaltung liefert

„Nachdem wir der Verwaltung schon Ende August diesen Jahres einen klaren Auftrag mitgegeben haben, einen Vorschlag vorzulegen,  der im Jahr 2020 umgesetzt wird, hat sie sich erst mit beiden Füßen auf die Bremse gestellt und ist anschließend abgetaucht,“ sagte Fraktionsgeschäftsführer  Tom Schmidt. Anders sei es nicht zu verstehen, wenn die Verwaltung Ende Oktober mitteile, dass mit einer Vorlage eines Konzeptes nicht vor Abschluss des zweiten Quartals 2020 zu rechnen sei. „Schon das war ein schlichter  Versuch, das Thema schlicht zu beerdigen“, kritisierte Schmidt.

Nachdem die Verwaltung dann erneut den Auftrag erhalten habe, zur letzten Hauptausschusssitzung in diesem Jahr ein Konzept vorzulegen, das eine zügige Umsetzung ermögliche, sei das Thema erst gar nicht auf der Tagesordnung aufgetaucht. „Erst auf mehrfache Intervention wurde dies  nachgeholt und mündlich berichtet. Wir erwarten nun, dass die Verwaltung im Januar liefert.“ Das Rheinufer biete touristisch  ein Riesenpotenzial.  „Welche Gelegenheit könnte besser sein, das unter Beweis zu stellen, als das Beethovenjahr?“, fragt sich der Grünen-Politiker.

Ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, wird man sehen. Ab Frühjahr 2020 sollen die Bürger auf jeden Fall über eine sanierte Promenade mit insektenfreundlichen Pflanzen bestückten  Hochbeeten anstelle der bisherigen Betonkübel   flanieren können. Die eigentliche Neugestaltung des Rheinufers soll nach dem Jubiläumsjahr erfolgen und auf die jetzige Sanierung aufbauen.

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