Alterschnitt an Schulen sinkt Wo in Bonn und der Region die jüngsten Lehrer arbeiten

Bonn/Region · Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen werden immer jünger. Im vergangenen Schuljahr war das Durchschnittsalter der Lehrer in NRW eineinhalb Jahre niedriger als vor fünf Jahren. In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gibt es deutliche Unterschiede.

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Foto: Julian Stratenschulte

Lehrer in NRW werden immer jünger. Das Durchschnittsalter der insgesamt 159.531 hauptamtlichen und hauptberuflichen Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in NRW lag im Schuljahr 2017/18 bei 44,9 Jahren. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren die Lehrer damit im Schnitt eineinhalb Jahre jünger als fünf Jahre zuvor - im Schuljahr 2012/13 hatte das Durchschnittsalter bei 46,3 Jahren gelegen.

Die Gesamtzahl der Lehrer (157.965) war damals um ein Prozent niedriger als 2017/2018. Im Vergleich zum Schuljahr 2012/13 gab es 2017/18 insbesondere bei den unter 50-jährigen Lehrkräften Zuwächse: Der Anteil der unter 35-jährigen Lehrer an der gesamten Lehrerschaft stieg um 3,9 Prozent und in der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen um 5,8 Prozent. Bei den über 49-Jährigen war hingegen ein Rückgang des Anteils von 9,6 Prozent zu verzeichnen.

Wie das Bildungsministerium NRW auf GA-Anfrage mitteilt, handelt es sich bei der aktuellen Entwicklung um einen logischen Prozess. "Die Generation der Babyboomer geht langsam in die Rente, weshalb Stellen für junge Lehrer frei werden", erklärt ein Sprecher. Das sei aber auch in anderen Berufszweigen zu beobachten.

In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gibt es teils große Unterschiede, was das Alter der Lehrkräfte betrifft. Die mit Abstand jüngsten Lehrer arbeiten in Lohmar (41,9 Jahre). Dahinter folgen Siegburg (43,3) und Alfter (43,4). Deutlich älter sind die Lehrkräfte im Schnitt in Windeck (47,1), Wachtberg (47), Rheinbach (46,8) und Königswinter (46,5).

Bonn liegt im Vergleich mit den Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises im Mittelfeld. In der Bundesstadt sind Lehrer im Schnitt 45 Jahre alt. Im Vergleich zu Köln (43,9) und Düsseldorf (43,4) ist dieses Durchschnittsalter aber relativ hoch.

Weshalb es regional teils deutliche Unterschiede beim Alter der Lehrer gibt, ist nach Angaben des NRW-Bildungsministeriums nicht eindeutig zu bestimmen. "Bei Lehramtsanwärtern gibt es häufig einen sogenannten Klebe-Effekt", so ein Sprecher auf GA-Anfrage. "Viele bleiben in der Stadt oder der Region, wo sie studiert haben." Deshalb sei vor allem in der Nähe von Hochschulstandorten mit einem großen Anteil junger Lehrer zu rechnen.

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