So gesehen Wahrzeichen der Stadt

Meinung | Bonn · Die Steine des Bonner Münsters könnten so manche Geschichte erzählen. Schließlich steht das Gemäuer seit fast 1000 Jahren am angestammten Platz. Da verwundert es nicht, dass derzeit umfassend saniert wird. Wichtig dafür, meint GA-Redakteurin Lisa Inhoffen, ist auch der Einsatz der Bürger.

Wenn Steine reden könnten... Dann wüssten wir mehr über das, was sich im Laufe der Jahrhunderte hinter den Mauern des Bonner Münsters abgespielt hat und noch abspielt. Doch sie reden nun einmal nicht, diese Steine, nein, sie haben auch ganz andere Sorgen. Sie sind krank, um es nochmals auf menschliche Weise auszudrücken. Kein Wunder, sind sie doch Tag und Nacht Wind und Wetter ausgesetzt. Obendrein machten ihnen all die Jahrhunderte der Ruß der Herdbrände und seit der Neuzeit auch die Abgase von Benzin- und Dieselfahrzeugen zu schaffen.

Und im Innern der Basilika liegt bekanntlich auch vieles seit Langem im Argen: Der Putz fällt von der Decke, die Versorgungsleitungen sind uralt, die Beleuchtung nicht zeitgemäß und so weiter und so fort. Die Generalsanierung war also überfällig, deshalb ist das Münster ja auch seit gut anderthalb Jahren geschlossen, was übrigens viele sehr bedauern.

Neben den hauptamtlichen Kirchenbeschäftigten, den Architekten, Ingenieuren und den Bauarbeitern kümmern sich auch viele Bürger aus Bonn und der Region darum, dass die Sanierung läuft und die Basilika – wie geplant – 2020 wieder eröffnen kann.

Aufgabe der Bürgerschaft ist es natürlich in erster Linie, Spenden für die Sanierung zu sammeln. Und das hat sie bislang mit Erfolg getan. Immerhin 1,2 Millionen Euro sind zusammengekommen. Das Münster ist schließlich nicht nur eine katholische Kirche. Es ist das Wahrzeichen Bonns. Es ist neben dem Alten Rathaus, der Uni und dem Poppelsdorfer Schloss sicher mit das schönste Gebäude, das die Stadt zu bieten hat – eine Touristenattraktion.

So gesehen: Das Bonner Münster hat es verdient, dass die Menschen weiterhin Vertrauen in das großartige Engagement des Münsterbauvereins haben. Und sich von der Finanzaffäre in der Gemeinde nicht abhalten lassen, weiter für die Sanierung dieses denkmalgeschützten Gotteshauses zu spenden.

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