Apostelkirche Tannenbusch Umbauten am Gotteshaus

Tannenbusch · Wer sich die Apostelkirche am Rande der Tannenbuscher Düne von vorne anschaut, entdeckt zunächst nichts Ungewöhnliches. Erst beim Blick hinter das Gotteshaus wird eine große Baustelle sichtbar. „Es handelt sich zurzeit um Erschließungsarbeiten“, sagt Pfarrer Martin Hentschel. Geplant ist unter anderem die Vergrößerung des Gemeindesaals.

 Pfarrer Martin Hentschel (links) und Presbyter Viktor Hell, der sich als Architekt um den Bau kümmert, informieren sich an der Apostelkirche über den Stand der Bauvorbereitungen.

Pfarrer Martin Hentschel (links) und Presbyter Viktor Hell, der sich als Architekt um den Bau kümmert, informieren sich an der Apostelkirche über den Stand der Bauvorbereitungen.

Foto: Roland Kohls

Allerdings ruht alles seit etwa Mitte April, weil nach der Genehmigung von Landeskirchenamt und Stadt Bonn noch ein paar Unterlagen fehlen. Über den Stillstand hatten sich Nachbarn bereits gewundert. Doch ab Juli soll es weitergehen und im Herbst 2017 dann alles fertig sein.

„Wir machen unser Gebäude für die nächsten 30 bis 40 Jahre zukunftsfähig. Es ist in die Jahre gekommen“, sagt Hentschel. Da wäre zum Einen die energetische Sanierung des Altbestands, was die Heizkosten um gut ein Drittel reduzieren soll.

Zunächst einmal wird der Gemeindesaal mit seinen Nebenräumen nach Osten hin vergrößert, und zwar um drei Meter (25 Quadratmeter Fläche). „Dadurch entsteht eine größere Küche und ein großer Abstellraum“, so der Pfarrer. „Der Gemeindebereich und das Foyer werden zum Garten hin geöffnet“, sagt Architekt und Presbyter Viktor Hell, der das Projekt nun schon seit fünf Jahren betreut und auf sein Honorar verzichtet.

Das bedeutet, dass es an der jetzigen Garderobe viel heller wird. Richtung Norden schließt sich ein weiterer zweigeschossiger Anbau mit Balkon mit einer Fläche von 40 Quadratmetern an. Darin wird dann auch Hentschel wohnen. „Das jetzige Pfarrhaus, so hat es das Presbyterium beschlossen, soll verkauft werden, um mit dem Erlös den Umbau mit zu finanzieren“, sagt der Pfarrer.

Die Verkaufssumme für das Grundstück der Epiphanias-Kirche in Höhe von 1,1 Millionen Euro fließt ebenfalls in die Sanierung. Zudem gibt die Gemeinde zwei weitere Häuser an der Straße An der Düne auf. So sollten die nötigen zwei Millionen Euro zusammenkommen, hofft Hentschel.

Das Grundstück liegt genau am Naturschutzgebiet, das aber mit den Anbauten – den Auflagen gemäß – nicht angekratzt wird. „In der Summe verkleinern wir uns sogar“, sagt Hentschel, da das Pfarrhaus verkauft werde. Seine neue Wohnung habe 50 Quadratmeter weniger Raum.

Im Gemeindegarten fällt zunächst das Amphitheater aus Grauwackefindlingen auf, hinter dem der Aushub liegt. Dieser Wall wird noch begrünt. Hentschel und Hell freuen sich jetzt schon auf Open-Air-Auftritte, etwa vom Chor.

Doppelzisterne ist verschwunden

Nicht mehr zu sehen ist die bereits vergrabene Doppelzisterne, die ein Fassungsvermögen von 28 Kubikmetern hat. Dort wird künftig das Regenwasser von 1180 Quadratmetern Dachfläche – von Kirche und Gemeindezentrum – aufgefangen. Genutzt wird es dann für Spülungen, Waschmaschinen, die Gartenbewässerung und zum Putzen.

Hell lobt das Bonner Umweltamt, weil es zum Einbau einer Rigole geraten hatte. Bei dieser Versickerungsanlage landet der Überschuss im Grundwasser. Das entlastet den Kanal und ein wenig auch den Geldbeutel der Gemeinde. „Wir wollen umweltschonend bauen“, sagt Hentschel. Das geschieht in zwei Abschnitten, damit das Gemeindeleben nicht brachliegt.

Bewusst wurden 350 000 Euro für die Gestaltung des Außengeländes eingeplant, damit am Ende alles aus einem Guss ist. Dazu gehört auch eine Einfassung für den Jugendkeller, damit dort kein Wasser hineinlaufen kann. „Unser Ensemble ist einzigartig“, sagt der Pfarrer, der seit 1999 in der Gemeinde seinen Dienst tut und für ganz Tannenbusch sowie Dransdorf zuständig ist.

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