Grünpflege in Bonn Stadt setzt auf leise Laubbläser und Heckenscheren

Bonn · Die Stadt will künftig für die Grünpflege batteriebetriebene Laubbläser und Heckenscheren einsetzen. Die Geräte sind leiser, aber weniger leistungsfähig.

 Strom statt Benzin für den Laubbläser: Immer dann, wenn ein altes Gerät ausgedient hat, rüstet die Stadt ihre Mitarbeiter mit Geräten aus, die zwar über weniger Leistung verfügen, dafür aber mit Elektroantrieb leiser und umweltfreundlicher arbeiten.

Strom statt Benzin für den Laubbläser: Immer dann, wenn ein altes Gerät ausgedient hat, rüstet die Stadt ihre Mitarbeiter mit Geräten aus, die zwar über weniger Leistung verfügen, dafür aber mit Elektroantrieb leiser und umweltfreundlicher arbeiten.

Foto: Benjamin Westhoff

Mit Benzin betriebene Laubbläser, Kettensägen oder Heckenscheren machen, wie viele andere Gartengeräte auch, mitunter einen unerträglichen Lärm. Die Jamaika-Koalition im Bonner Stadtrat hat deshalb eine Große Anfrage an den Umweltausschuss gerichtet: Die Politiker wollen wissen, ob die lärmintensiven Geräte, die bei der städtischen Grünpflege eingesetzt werden, sukzessive durch Geräte mit leiserem elektrischen Antrieb ersetzt werden können. Aus einer Stellungnahme der Verwaltung geht nun hervor, dass dies in Zukunft der Fall sein soll.

Die Stadt erklärt, dass es aufgrund des Haushaltsbudgets zwar nicht möglich sei, einen generellen und sofortigen Austausch aller Laubbläser, Heckenscheren und ähnlichen Geräte durchzuführen. Sobald einzelne Werkzeuge und Geräte aber nicht mehr einsatzfähig seien, werde schon heute geprüft, „ob ein bisher mit Verbrennungsmotor angetriebenes Gerät durch ein Akkugerät ersetzt werden kann.“ Vorteile im Elektroantrieb sieht die Verwaltung besonders darin, dass Abgas- und Lärmbelästigung für Anwohner als auch städtische Mitarbeiter vermieden würden. Zudem würden sich die allgemeinen Betriebskosten reduzieren. So hat die Verwaltung berechnet, dass etwa die Anschaffung und Wartung einer benzinbetriebenen Heckenschere 2495 Euro koste, während das entsprechende batteriebetriebene Gerät bei 1196 Euro anzusetzen sei. Der Elektroantrieb würde also etwa die Hälfte der Kosten einsparen.

Momentan sind im Amt für Stadtgrün 201 von 763 Geräten batteriebetrieben. Dies entspricht in etwa einem Viertel aller verwendeten Heckenscheren, Motorsägen, Laubbläser und Freischneider. Bei der städtischen Tochter Bonnorange gibt es 56 entsprechende Werkzeuge, von denen 17 einen Elektroantrieb aufweisen.

Elektrostarter reduziert die Laufzeit der Geräte

Wie das Unternehmen mitteilt, sei vorgesehen, innerhalb von fünf Jahren weitere 14 benzinbetriebene Geräte auszutauschen. Zwölf der momentan verwendeten Werkzeuge mit Verbrennungsmotor seien außerdem mit einem Elektrostarter ausgestattet, durch den sie per Knopfdruck leicht abgeschaltet und erneut gestartet werden können. „So wird die Zeit des laufenden Motors um fast die Hälfte reduziert“, teilt Bonnorange mit.

Gleichzeitig bringen Akkugeräte allerdings auch Nachteile mit sich. Laut Angaben von Bonnorange und dem Amt für Stadtgrün arbeiten Laubbläser mit Verbrennungsmotoren bislang noch deutlich effizienter als solche mit Elektroantrieb. Der Einsatz von Akkugeräten würde beim aktuellen Entwicklungsstand noch einen höheren Arbeitsaufwand und damit verbunden auch verlängerte Arbeitszeiten für die städtischen Mitarbeiter mit sich bringen.

Die Verwaltung verweist außerdem darauf, „dass derzeit nicht für jede Geräteart und für jeden Einsatzzweck geeignete Geräte am Markt als Akkugerät verfügbar sind.“ Dies bestätigt auch Marcel Dahm, Inhaber von Gartenbau Dahm aus Bonn: „Unsere Heckenscheren sind schon akkubetrieben, bei den Rasenmähern greifen wir aber auf leistungsstärkere Motoren zurück.“ Ähnlich sieht es in Kisseners Gartenmarkt aus. Wie Geschäftsführer Marcel Kissener erklärt, sind seine Gartengeräte bislang zur Hälfte mit Verbrennungsmotoren und zur anderen Hälfte mit Elektroantrieb ausgestattet, allerdings wolle man bis Ende des Jahres komplett auf den Batteriebetrieb umsteigen.

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