Ärger bei Rhein in Flammen Schiffsführer reagiert nicht auf Polizeianweisungen

Bonn · Am Wochenende ist es während Rhein in Flammen zu einem Zwischenfall gekommen. Der Kapitän eines Partyschiffs reagierte nicht auf die Anweisungen der Polizei. Die Beamten gingen zweimal an Bord.

Am Samstagabend lockte die Großveranstaltung Rhein in Flammen nicht nur Tausende Besucher in die Rheinaue, sondern auch viele Partygäste auf die Schiffe. Diese fahren traditionell im Konvoi von Linz bis Bonn.

Eines der Schiffe tanzte am Wochenende nach Angaben der Wasserschutzpolizei (WASP) allerdings im wahrsten Sinne des Wortes aus der Reihe. Weil die "MS Germania", auf der Radio Bonn/Rhein-Sieg am Samstag eine Party veranstaltete, sich nicht rechtzeitig in der Startaufstellung befand und sich der Kapitän laut der Wasserschutzpolizei den Anweisungen widersetze, gingen Beamte an Bord, um den Schiffsführer auf die geltenden Regelungen hinzuweisen, erklärte die Polizei auf GA-Nachfrage. Das Schiff hätte sich demnach am Ende des Konvois einreihen müssen.

Als sich das vom Veranstalter Tourismus & Congress GmbH angemietete Schiff wenig später auf dem Weg zu einem Anleger befand, weil nach Angaben der Reederei ein Anbauteil des Antriebs defekt war, versuchte die Wasserschutzpolizei, erneut Kontakt mit dem Schiffsführer aufzunehmen. Dieser war nach Angaben der Polizei aber weder über den vorgeschriebenen Funk noch über Mobiltelefon zu erreichen.

Die Beamten gingen erneut an Bord und schlossen das Schiff von der Veranstaltung aus. "Die Erreichbarkeit war nicht mehr gegeben. Bei so einer Veranstaltung mit vielen Schiffen ist dies aber absolut notwendig", erklärte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Gegen den Schiffsführer wurde Anzeige erstattet. Am Abend flog nach Angaben der Wasserschutzpolizei außerdem eine Flasche in Richtung der Beamten. Wer nach den Polizisten geworfen hatte, darüber gibt es bislang noch keine Informationen.

Zum Vorwurf der Polizei, der Kapitän habe per Funk nicht geantwortet, äußerte sich die Reederei am Montag: Dem Schiffsführer sei es in erster Linie darum gegangen, die Gäste sicher an Land zu bringen, sagte Geschäftsführer Rainer van Laak auf GA-Anfrage: "In einer solchen Situation hat das oberste Priorität und der Kapitän muss eigenständig entscheiden." Er entschuldige sich bei den Gästen für die Unannehmlichkeiten. Radio Bonn/Rhein-Sieg äußerte sich ebenfalls zum Vorfall: "Wir haben mit unseren Hörerinnen und Hörern wie in den Vorjahren trotz des schlechten Wetters eine tolle Party gefeiert", sagte Chefredakteur Jörg Bertram auf GA-Anfrage. Den Abbruch der Endaufstellung zum Höhenfeuerwerk bedauere er sehr, aber die Sicherheit der Gäste gehe vor.

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