Theaterstück Schüler inszenieren Mordkomödie

POPPELSDORF · Die Johannes-Schule begeistert Zuschauer mit einer Theateraufführung der Kriminalkomödie „Die Lawine“.

 Die 12. Klasse der Johannes- Schule führt das Stück "Lawine" auf.

Die 12. Klasse der Johannes- Schule führt das Stück "Lawine" auf.

Foto: Benjamin Westhoff

Dreimal – und das auch nur kurz – geht während der 80-minütigen Aufführung in der Aula der Waldorf-Förderschule der blutrote Vorhang zu. Das Orchester des Abiturjahrgangs spielt den „Kriminaltango“ und „Mackie Messer“ – und am Schluss feiert das Publikum das Ensemble mit minutenlangem Applaus.

Die Geschichte der Kriminalkomödie „Die Lawine“, inszeniert von der Jahrgangsstufe 12, ist schnell erzählt: In einem einsamen Berghotel, das nur mit einem Lift zu erreichen ist, treffen die Gäste ein. Der Lift wird sabotiert und die Gäste, unter ihnen der Dorfpolizist, werden von der Umwelt abgeschnitten. Am Abend geschieht ein Mord, am Tag danach ein weiterer. Der Dorfpolizist nimmt die Ermittlungen auf.

Jana Bauer ist die Rolle der Hotelmanagerin Klara im rustikalen Dirndl auf den Leib geschnitten, zumall sie in der Klasse als engagierte, zupackende Kümmerin gilt. „Ich kümmere mich gerne um andere und kann gut organisieren und Dinge regeln. Von daher hat mich die Rolle der Klara direkt gereizt. Es war aber eine richtige Herausforderung, so viele Dinge gleichzeitig anzugehen und so viel Text zu behalten“, erzählt die 18-Jährige.

Für Klaras Verehrer, den von Luis Hauprich dargestellten grün uniformierten Dorfpolizisten, liegen Reiz und Herausforderung im emotionalen Bereich. „Es kostet schon große Überwindung, auf der Bühne Liebesgefühle auszudrücken. Ich werde ja auch schon mal zurückgewiesen.“ Jan Grünig schlüpft gleich in zwei sehr verschiedene Rollen. Der 19-Jährige mimt sowohl den umschwärmten Skilehrer Sepp als auch den Ruhrgebietsfabrikanten Billbaum. „So unterschiedliche Figuren darzustellen, ist genau mein Ding und eine gute Vorbereitung, weil ich später eine Schauspielschule in Köln besuchen will.“

Sebastian Hermann ist ein eher ruhiger, zurückhaltender Typ. Im Stück spielt er den extrovertierten und ambitionierten Lawinenforscher Professor Müller. „Der hat ja auch so cholerische Anfälle. Das ist mir anfangs schwer gefallen, aber mit der Zeit wurde es immer einfacher“, sagt der 16-Jährige. Zuerst ist sie nur die beobachtende Autorin, dann bringt sie ihr detektivisches Gespür ein und unterstützt die Ermittlungsarbeit. „Die Schriftstellerin Aurelia Smart macht als Hotelgast eine Entwicklung durch. Das macht sie zu einer interessanten Figur“, meint Elena Anthe. Der Mörder ist der leicht vertrottelte Onkel Toni, gespielt von Tobias Losender, der Billbaum aus Rache Zyankali in den Kaffee kippt. „Einer so unscheinbaren Nebenfigur traut man einfach nicht zu, einen Mord von langer Hand zu planen. Sie wird stark unterschätzt und am Schluss sorgt sie für die große Überraschung“, sagt er. Acht Wochen lang haben die Schüler fast täglich mit ihren Lehrern Johannes Wolf und Jens Knörzer geprobt. „Theater ist als therapeutisches Mittel fester Bestandteil unserer Pädagogik. Neben der Förderung des sprachlichen Ausdrucksvermögens sollen die Akteure befähigt werden, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Empathie zu leben“, betonen die Pädagogen.

„Die Lawine“ ist diesen Freitag ab 19 Uhr in der Johannes-Schule, Rehfuesstraße 38, zu sehen. Eintritt frei.

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