Kinderherzen Sankt Martin zeigt Herz für Spender

Bonn · Aktion im Bonner Uniklinikum auf dem Venusberg soll die Blutspendebereitschaft fördern.

 Sankt Martin in der Uniklinik: Einen Weckmann als Dankeschön und zur Stärkung nach der Blutspende bekommt Michael Koch von Ingolf Holdorf.

Sankt Martin in der Uniklinik: Einen Weckmann als Dankeschön und zur Stärkung nach der Blutspende bekommt Michael Koch von Ingolf Holdorf.

Foto: Susanne Wächter

Die Bereitschaft, Blut zu spenden, ist an einem Tiefpunkt angelangt. Das Barometer direkt am Eingang des Uniklinikums auf dem Venusberg steht aktuell bei 10.500 Spenden. Noch ist das Jahr nicht zu Ende, es könnte also noch steigen. "Schön wäre es, wenn jedes Jahr 28.000 Spender kämen", sagte Oberarzt Olaf Brinkhues. Um den bisherigen Spendern zu danken und andere zum Spenden zu bewegen, besuchte Sankt Martin den Blutspendedienst des Uniklinikums - und teilte Weckmänner an die Spendern aus.

Michael Koch ist einer von ihnen. Er spendet regelmäßig, sei allerdings auch längere Zeit nicht dazu gekommen, wie er erklärte. Jetzt liegt er entspannt auf der Liege, während 500 Milliliter Blut aus seiner Vene fließen. Gegenüber liegt eine junge Frau. Die restlichen Liegen sind leer. Im Wartebereich sitzt ein Pärchen - und der Riesenteddy der Fördergemeinschaft Deutscher Kinderherzzentren "Kinderherzen".

Der Teddy ist das Maskottchen des Vereins, der vor zwei Jahren die Idee für die Sankt-Martin-Aktion hatte. Die Kooperation zwischen dem Klinikum und dem Verein besteht schon seit mehreren Jahren. Denn Kinder, die mit einem Herzfehler geboren werden, benötigten bei ihren häufigen Operationen immer Blutreserven, wie Jens Hirschfeld vom Verein "Kinderherzen" sagte.

Jede Stunde starteten weltweit 158 Kinder herzkrank in ein neues Leben. Seinen Angaben zufolge kommen allein in Deutschland täglich rund 17 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt.

Für Ingolf Holdorf, der Ratsherr aus Beuel schlüpft ins Kostüm des Sankt Martin, ist die Aktion in der Klinik eine Herzensangelegenheit. "Ich weiß, um die Wichtigkeit von Blutspenden dieser Tage. Das Ganze mit der Hilfe für herzkranke Kinder verbinden zu können, ist einfach klasse", sagte Holdorf.

Neben dem Besuch im Klinikums hat er drei weitere Auftritte als Sankt Martin, einen auch hoch zu Ross. "Dabei ist Reiten nicht unbedingt mein Hobby," verriet er mit einem Lachen. Aber wenn er in die faszinierten Kindergesichter schaue, wisse er, warum er dies schon seit fünf Jahren mache. Kinder beglückte er zwar an diesem Tag nicht, dafür die Erwachsenen, die zum Blutspenden gekommen waren - und auch das Personal erhielt einen Weckmann.

Eine Aufwandsentschädigung von 25 Euro erhalten alle Blutspender am Klinikum sowieso. "Wenn sie diese an den Verein 'Kinderherzen' spenden, tun sie doppelt Gutes", warb Professor Johannes Oldenburg, Direktor des Bonner Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin.

Weitere Informationen zur Blutspende im Uniklinikum Bonn gibt es unter www.ukb.uni-bonn.de

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