Heißester Juni-Tag seit 1895 Juni 2017 in Bonn war Rekordmonat

Bonn · Zu warm, zu trocken, reich an Sonnenschein: Der Juni war eine Zeit der Extreme. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack am Ende des Monats. Die Eckdaten im Überblick.

Der 22. Juni 2017 geht in die Wetterannalen der Stadt Bonn ein: In den frühen Nachmittagsstunden wurde an jenem Tag mit 38,1 Grad die seit 1895 höchste jemals in Bonn gemessene Juni-Temperatur erreicht.

Klaus Kosack, ehemaliger Chef-Statistiker der Stadt Bonn, greift auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Die Eckdaten im Überblick:

Temperatur

Der Juni war der heißeste Juni seit 1895 mit einer Durchschnittstemperatur von 20,5 Grad. Damit war er um 3,7 Grad wärmer als im Durchschnitt. Damit wurde der bisher wärmste Juni 1976 mit 20,1 Grad auf den zweiten Platz verwiesen. 1923 wurde der kühlste Juni mit 12,4 Grad gemessen.

Am 10. Juni wurde mit 10,3 Grad die niedrigste Juni-Temperatur des Monats festgestellt. Danach folgte die erste Hitzewelle, die uns einen Tropentag bescherte: Am 22. Juni kletterte die Temperatur auf den diesjährigen Höchststand von 38,1 Grad.

Dies war die höchste Juni-Temperatur, die je in Bonn gemessen wurde. Insgesamt gab es 15 Sommertage (Maximum über 25 Grad) und sechs Tropentage (Maximum über 30 Grad).

Sonne

Das wechselhafte Wetter gab der Sonne durchaus Chancen: Insgesamt schien sie 222 Stunden, 32 Stunden länger als im langjährigen Mittel. Damit belegt der Juni 2017 den 13. Platz in der 49-jährigen Historie.

An 26 Tagen schien sie länger als eine Stunde; an sieben Tagen mehr als 13 Stunden. 2017 schien die Sonne insgesamt schon 940 Stunden, 152 Stunden länger als im langjährigen Mittel.

Niederschlag

Insgesamt war der Juni zu trocken: An 13 Tagen fielen nur 40 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 49 Prozent eines normalen Junis in Bonn und heißt Platz 139 in den 170-jährigen Aufzeichnungen der Stadt.

Die meisten Niederschläge – begleitet von Gewittern – gab es am 9. Juni mit zehn Litern pro Quadratmeter. Die wenigen Niederschläge ließen den Pegelstand des Rheins am Monatsende auf zwei Meter sinken.

Wind

Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Juni nicht auf. Am 6. Juni gab es Stürme über Bonn, dabei wurden Spitzenwerte von 41 km/h beobachtet. Am häufigsten kam der Wind dabei aus südwestlicher Richtung.

Vergleich mit 2016: Der Juni 2016 war um 2,3 Grad Celsius kühler als der aktuelle Juni. Die Minimaltemperatur war mit 9,1 Grad Celsius niedriger und auch die Höchsttemperatur blieb mit 35,1 Grad Celsius hinter dem diesjährigen Wert zurück. 2016 gab es sieben Sommertage und einen Tropentag.

Die Sonne schien mit 160 Sunden 62 Stunden kürzer und es fielen an Niederschlägen 160 Liter an 21 Tagen, acht mehr als 2017.

Klaus Kosack war Chef-Statistiker der Stadt Bonn.

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