Neubau in Bonn Politiker gegen Abriss der Brücke am Bundeskanzlerplatz

BONN · Der Fußgängerübergang am ehemaligen Bonn-Center soll nach Antrag der Linken erhalten bleiben. Die Grünen fordern die Finanzierung über den Investor.

Die geplanten Hochbauten auf dem Gelände des ehemaligen Bonn-Centers werden zu Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer führen, die die Fußgängerbrücke am Straßburger Weg benutzen. Der Treppenaufgang muss während der Bauarbeiten zurückgebaut, der Überbau vorläufig gesperrt werden. Denn der Straßburger Weg muss aufgrund der Bauarbeiten näher an die Gleise verlegt werden.

Die Frage, die das Tiefbauamt der Stadt in der Bezirksvertretung Bonn per Mitteilungsvorlage aufgeworfen hat, lautet nun: Was passiert im Anschluss mit diesem schmalen Brückenbauwerk? Die Möglichkeiten aus Sicht der Stadt nach Abschluss der Bauarbeiten sind ein neuer, um 90 Grad gedrehter Treppenaufgang an anderer Stelle, ein kompletter Neubau oder ein Abriss.

"Keine Brücke zum Spaß"

Letztere Idee eines Rückbaus stieß bei den Bezirksverordneten am Dienstag auf wenig Begeisterung. „Das ist keine Brücke, die dort zum Spaß steht“, erklärte Jochen Reeh-Schall (SPD). Täglich nutzten Schulkinder die Überführung. Die Reuterbrücke als Alternative würde einen langen Umweg bedeuten. Zu weit aus Sicht von Hanno von Raußendorf (Linke).

Überhaupt hielten die Kommunalpolitiker, die sich zu Wort meldeten, nicht viel von der Idee, eine funktionierende Brücke ersatzlos zu entfernen. Laut Stadt übernimmt der Investor am Kanzlerplatz, der Projektentwickler Art-Invest, die Kosten für den Abbau der Treppe und die zwischenzeitliche Lagerung.

Hartwig Lohmeyer (Grüne) forderte, dass die Stadt Art-Invest dazu verpflichtet, die Kosten für die Wiedererrichtung der Brücke in welcher Form auch immer zu übernehmen. „Wir haben eine doppelt so große Baufläche genehmigt wie zuvor. Der Investor macht an dieser Stelle viel Gewinn“, begründete Lohmeyer.

Letztlich schloss sich die Bezirksvertretung einstimmig einem Änderungsantrag der Linken an, den ersatzlosen Rückbau der Brücke unter keinen Umständen in Betracht zu ziehen. Auch eine angekündigte Verkehrszählung, wie viele Bürger den Übergang nutzen, hielt das Gremium nicht von ihrer Entscheidung ab. „Wir brauchen einen Aufgang, der auf die neue Wegführung passt“, so Raußendorf.

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