Entwurfsplanung im Stadtrat Neue Radwege am Bonner Hauptbahnhof geplant

Bonn · Der Stadtrat hat die Entwurfsplanung für die Straße Am Hauptbahnhof zwischen dem Zentralen Omnibusbahnhof und Thomas-Mann-Straße beschlossen. Auf beiden Seiten der Straße soll ein Radweg angelegt werden.

Noch sind die Arbeiten für die Neubauten rechts und links der Poststraße voll im Gange. Auf der einen Seite steht bereits das Maximiliancenter, auf der anderen Seite wächst „Urban Soul“ mit Büro- und Geschäftshaus sowie einem Hotel.

Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Straße Am Hauptbahnhof an der Reihe: Sie soll im Abschnitt zwischen dem Zentralen Busbahnhof (ZOB) und Thomas-Mann-Straße ausgebaut werden. Der Entwurfsplanung hat der Stadtrat jetzt zugestimmt.

Folgendes ist geplant: Auf beiden Seiten der Straße wird ein Radweg angelegt. Der Radverkehr in Richtung Rabinstraße wird über die Straßenbahnhaltestelle „Hauptbahnhof“ und anschließend auf einem 1,60 Meter breiten Schutzstreifen geführt.

In Richtung Hauptbahnhof werden die Radler ab Thomas-Mann-Straße zunächst über einen drei Meter breiten Rad-und Gehweg und ab der Einmündung Herwarthstraße auf einem eigenen Schutzstreifen auf der Fahrbahn geführt. Unmittelbar vor dem Hauptbahnhof wird somit der Radverkehr wie von der Politik gewünscht vom Fußgängerverkehr getrennt.

Alle Radwege werden asphaltiert und durchgängig mittels Rotfärbung deutlich abgesetzt. Die Straßenquerungen für die Fußgänger werden mit auf dem Boden spürbaren Elementen für blinde und sehbehinderte Menschen und einer Bordsteinabsenkung auf drei Zentimeter ausgestattet. Zudem beauftragte der Rat die Verwaltung, ein Planfeststellungsverfahren für Änderungen der Schienenanlagen und der Haltestellen zu beantragen.

Die Opposition übt Kritik

Die Pläne sehen vor, die Straßenbahngleise in Richtung Auerberg/Oberkassel um bis zu 3,30 Meter beziehungsweise in Richtung Dottendorf um 2,70 Meter zu verschieben und sie nach der Kurve in die Thomas-Mann-Straße an die derzeitige Lage anzuschließen. Die Straßenbahnhaltestelle in Richtung Auerberg/Oberkassel wird barrierefrei ausgebaut.

Weil über diese Haltestelle der Radweg langlaufen wird, sollen die Fahrradfahrer während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste mit einer Ampel gestoppt werden. Die Haltestelle wird überdacht und mit Sitzplätzen, einer digitalen Fahrgastinfotafel sowie einem Fahrkartenautomaten ausgestattet. 90 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 6,46 Millionen Euro werden der Stadtverwaltung zufolge aus ÖPNV-Mitteln des Landes NRW bezuschusst.

4,65 Millionen davon werden für den Straßenbau, 1,81 Millionen für den Gleisbau benötigt. Die ebenfalls geplante, überdachte Abstellanlage für rund 140 Fahrräder neben dem neuen, derzeit noch im Bau befindlichen Parkhaus an der Rabinstraße zahlt der Bauherr des Parkhauses.

Kritik an der Entwurfsplanung kommt aus den Reihen der Opposition im Rat. „Wir hätten uns vor dem Hauptbahnhof eine sicherere Lösung für die Radfahrer gewünscht“, sagte Felix Kopinski, von den Sozialliberalen. Ein Schutzstreifen sei für Radfahrer an der Stelle nicht hilfreich, er räume vielmehr dem Individualverkehr Priorität ein. Für Johannes Schott vom Bürger Bund Bonn handelt es sich insgesamt um eine „unausgegorene Planung“.

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