Bonner Viktoriakarree Nächste Bürgerwerkstatt zum Viktoriakarree

BONN · Die Bürgerbeteiligung für mögliche Nutzung des Viktoriakarrees geht an diesem Samstag in die nächste Runde. Ziel ist es, herauszufinden, was auf dem Areal zwischen Rathausgasse, Belderberg, Franziskaner- und Stockenstraße denkbar wäre.

 Das Karree, eingefasst von Rathausgasse (links), Stocken- (unten) und Franziskanerstraße (rechts).

Das Karree, eingefasst von Rathausgasse (links), Stocken- (unten) und Franziskanerstraße (rechts).

Foto: Volker Lannert

In das Verfahren, das die Unternehmen Zebralog, Neubig Hubacher und Community Artworks organisieren, können sich Bürger über die Internetseite www.bonn-macht-mit.de einbringen. Dort liegen schon eine Reihe von Vorschlägen vor. Hier einige Ideen von Institutionen und Bürgern:

Die Bürger: Ein wirklich oft genannter Vorschlag aus der Bürgerschaft ist die Realisierung einer Markthalle mit Imbissständen und Wohnraum für Studenten oder Generationen-Wohnen. Ebenfalls ein beliebtes Stichwort, auch der früheren Hausbesetzer: die Schaffung öffentlicher Räume.

Das geht vom Kulturzentrum mit frei zugänglicher Bühne im Innenhof bis hin zu Atelier- und Kunsträumen für Kulturschaffende. Neben gastronomischen Angeboten stehen die Hoffnung auf Clubs, eine Bowlingbahn oder eine Billardstube weit oben. Büros für Start-up-Unternehmen werden ebenfalls genannt und die Erweiterung der Fußgängerzone Richtung Rhein.

Das Stadtmuseum: Als derzeitiger Nutzer des Viktoriakarrees auf zwei Etagen kann sich das Museum vorstellen, mit seinen Exponaten zur Stadtgeschichte ein paar Meter weiter in die Schwimmhalle des Viktoriabads umzuziehen. Gisbert Knopp aus dem Museumsvorstand spricht von einem Kultur-Leuchtturm. „Das 25-Meter-Wasserbecken bleibt erhalten und wird Veranstaltungssaal, auch für Fremdnutzung.“

Auch das „denkmalwerte“ Fenster zum Belderberg könne bleiben. Im Innenhof der Anlage kann das Stadtmuseum sich einen Skulpturen-Garten vorstellen. Als erfolgreiches Beispiel für eine ähnliche Unterbringung nennt Knopp das Museum der deutschen Binnenschifffahrt in einem ehemaligen Jugendstilbad in Duisburg.

Signa: Der Investor Signa als Eigentümer einiger Immobilien bleibt bei seinem Vorhaben, im Viktoriakarree Handelsflächen zu errichten. Nach dem erfolgreichen Bürgerbegehren und einem entsprechend abgeänderten Ratsbeschluss sind die Ursprungspläne allerdings um studentisches Wohnen auf dem Dach erweitert worden. Weitere wichtige Eckpfeiler für Signa: Die Stockenstraße soll Fußgängerzone werden, die Rampe zur Tiefgarage verschinden.

Bürgerinitiative Viva Viktoria: Die Initiative hat mit 20 Teilnehmern in einem Workshop einige zentrale Kriterien erarbeitet: Dazu zählt eine Verkehrsberuhigung der Franziskanerstraße. Der Innenhof, er wird in weiten Teilen als Parkplatz genutzt, soll verkehrsfrei sein. Die historische Franziskanergasse als Durchgang im Karree soll neu belebt werden. An einem Erhalt der kleinteiligen Strukturen ist Viva Viktoria ebenso gelegen wie an einer neuen Nutzung der alten Schwimmhalle. Diese Punkte will die Bürgerinitiative jetzt in Form eines Leitbildes in die Bürgerwerkstatt mit einbringen.

IHK: Die Industrie- und Handelskammer hat mit einigen Gewerbetreibenden Ideen entwickelt. Wichtige genannte Punkte waren eine Lebensmittel- und Markthalle. Den befragten Händlern ist an kleinteiligen Geschäften gelegen, an einem studentischen beweglichen Viertel. Die Sichtachse zwischen Rathaus und Universitätsgebäude soll bleiben. Die Auswirkungen auf den Verkehr müssten im Blick gehalten werden.

Die nächste Phase der Bürgerwerkstatt Viktoriakarree ist an diesem Samstag. Die Ideenwerkstatt startet um 11 Uhr mit dem Vorstellen bisheriger Ideen im Viktoria-Atelier (Rathausgasse 6/bis 13 Uhr). Der Werkstatt-Teil findet von 14 bis 18 Uhr in der Aula der Uni, Am Hof 1, statt.

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