Ecke Bornheimer und Brühler Straße Mr. Wash baut riesige Waschstraße in Bonn

Bonn · Mr. Wash baut eine Waschstraße an der Ecke Bornheimer und Brühler Straße. Auf drei Etagen gibt es unterschiedliche Dienstleistungen. Pro Tag sollen weit mehr als tausend Wäschen möglich sein.

 An der Bornheimer Straße sollen sich in anderthalb Jahren 60 Mitarbeiter in dem Neubau um die Pflege von Autos kümmern. Diese Animation der Firma zeigt, wie die Anlage später aussehen soll.

An der Bornheimer Straße sollen sich in anderthalb Jahren 60 Mitarbeiter in dem Neubau um die Pflege von Autos kümmern. Diese Animation der Firma zeigt, wie die Anlage später aussehen soll.

Foto: Mr. Wash

Das Unternehmen Mr. Wash baut in der Bonner Nordstadt eine neue Waschanlage mit drei Etagen. „Das ist ein bislang einmaliges Projekt von uns“, sagt Vorstand Richard Enning. Auf dem etwa 5800 Quadratmeter großen Eckgrundstück an der Bornheimer und Brühler Straße haben vor wenigen Tagen die vorbereitenden Bauarbeiten begonnen. Die Anlage selbst soll in anderthalb Jahren fertig sein.

„Wir haben sehr lange in Bonn nach einem passenden Grundstück gesucht, die Stadt ist ein interessanter Markt für uns“, sagt Enning, der deutschlandweit 35 Mr. Wash-Anlagen betreibt. Doch wirklich passend ist das Areal unweit von Feuerwache und Verteilerkreis nicht: Es ist eigentlich zu klein, um die für das Unternehmen sonst üblichen Riesen-Waschanlagen zu errichten. Deshalb musste man die benötigte Fläche in die Höhe stapeln.

Im Keller können die Kunden ihr Auto selbst putzen

Auf der untersten Ebene, sozusagen im Keller, können die Kunden ihre Fahrzeuge mit Staubsaugern und Wasser selbst reinigen. Ebenerdig entsteht eine Waschstraße, auf der Autos auf zwei parallel laufenden Bändern geputzt werden – pro Tag sind so weit mehr als tausend Wäschen möglich. „Danach kann man entweder eine Etage tiefer fahren oder gelangt über eine Rampe ins Obergeschoss“, erläutert Enning. Dort reinigen die Mitarbeiter die Fahrzeuge von Innen, polieren sie und bereiten sie auf. Die Einfahrt wird an der Bornheimer Straße sein, die Ausfahrt an der Brühler Straße – wobei die Einfahrt nur für Rechtsabbieger möglich ist. „Wir haben auch ein Verkehrsgutachten erstellen lassen“, sagt Enning.

Für den Essener Konzern ist Bonn einer der teuersten und zugleich größten Standorte. „Die Lage ist gut, weil wir hier direkt an der Automeile positioniert sind.“ In Sichtweite liegen die großen Autohäuser von Porsche, Toyota, Volkswagen und Audi. Mercedes und BMW sind nur wenige Hundert Meter entfernt. Laut Enning würden etwa 60 Mitarbeiter eingestellt, die für den Betrieb und die Autoaufbereitung zuständig sind. Zum Vergleich: Eine der größten Waschanlagen der Welt, die auch von Mr. Wash betrieben wird, steht in Stuttgart. Dort arbeiten rund hundert Menschen und es können bis zu 4000 Autos pro Tag gereinigt werden. Eine hauseigene Tankstelle, wie es in anderen Anlagen üblich ist, werde es in Bonn nicht geben.

In einem ersten Schritt haben Spezialisten den Boden auf Kampfmittel untersucht. Viele Jahre lag die Fläche neben dem Bundesbeschaffungsamt brach und wurde als Abstell- und Lagerplatz genutzt. Mittlerweile werden die ersten Erdarbeiten erledigt. So werden unter anderem Spundwände in den Boden gerammt, um die Baugrube zu sichern.

Eine weitere Herausforderung sei laut Enning der Rheindorfer Bach, der direkt hinter dem Grundstück von Alfter-Witterschlick bis zur Rheinmündung auch durch Dransdorf verläuft. „Wir müssen beim Bau die Hochwasserschutzfunktion beachten.“ Dafür sind eine ausreichend große Auslaufzone und zusätzliche Renaturierungsflächen nötig. Zudem darf kein Wasser aus der Waschanlage im Erdreich oder gar dem Bach versickern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort