Kommentar zum Cityring Logische Konsequenz

Meinung | Bonn · Die weitere Kappung des Cityrings durch die Stadt Bonn ist durchaus sinnvoll, findet GA-Redakteur Philipp Königs.

Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Stadt ist bemüht, aus der Not eine Tugend zu machen. Die zwingende Sperrung der Maximilianstraße durch die Tiefbauarbeiten am neuen Maximiliancenter (frühere Südüberbauung) hat den Weg bereitet, um die Unterbrechung des City-Rings einzuführen. Nun will die Verwaltung dieses Projekt auf unbestimmte Zeit weiterführen. Dieses Vorgehen ergibt in Teilen durchaus Sinn.

Der Linksabbieger vom Belderberg zum Bertha-von-Suttner-Platz muss sich unter realen Bedingungen bewähren. Derzeit ist das nicht der Fall: Der meiste Verkehr aus dem Norden kommt über die Kölnstraße und nicht wie sonst über die Römerstraße.

Die Aufrechterhaltung der Sperrung und die Umgestaltung der Busspur vor der Uni zum Radweg bedingen einander. Die Stadt sollte allerdings darauf achten, dass nicht – wie bisher – Anliefer-Lkws die Spur zum Teil blockieren.

Man kann sich vortrefflich darüber streiten, ob es sinnhaft ist, eine der wenigen Sonderspuren für den öffentlichen Nahverkehr aufzulösen. Gerade in Zeiten, in denen Bonn als Modellstadt für den kostenlosen Nahverkehr im Gespräch ist. Nur ein Versuch kann da weitergehende Erkenntnisse bringen.

Es erscheint logisch, einen solchen Testlauf jetzt durchzuführen, wo Autofahrer sich einigermaßen an die Situation gewöhnt haben. Zweifellos gibt es zu Stoßzeiten immer noch Staus in der City. Aber die Lage hat sich deutlich entspannt. Kaum etwas wird mit mehr Argwohn beobachtet als Veränderungen im Straßenverkehr.Deshalb muss sich die Stadtverwaltung erneut den Vorwurf gefallen lassen: Warum kommt der Vorschlag so spät? Sie begründet das mit verwaltungsinternen Abstimmungen. Für die Politiker bedeutet dies, sie können den Vorschlag nicht mehr eingehend debattieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort