Baustellen in Bonn Lange Staus auf zwei Hauptverkehrsadern

Bonn · Diesen Freitagnachmittag hat es die Autofahrer im Berufsverkehr besonders hart getroffen: Auf der Reuterstraße ging es an einer neuen Baustelle nur einspurig vorbei, und auch am neuen Kreisel am Alten Friedhof klemmte es in den vergangenen Tagen wiederholt.

 Die Arbeiter an der Kreissäge.

Die Arbeiter an der Kreissäge.

Foto: Richard Bongartz

Wie berichtet, werden auf der Reuterstraße zwischen Schumannstraße und Bonner Talweg zwei Kanaldeckel und deren Einfassung erneuert. Die Arbeiter haben dafür tiefe Löcher gegraben. Autos, die in Richtung Autobahn wollten, stauten sich über die Reuterbrücke zurück bis zum Trajektkreisel mit der Skulptur ARC '89. Es ging nur quälend langsam voran.

Die Stadt hofft, dass sich die Lage am Wochenende entspannt. Auch wenn am letzten Tag der Baustelle, dem Sonntag, dort niemand mehr arbeitet, ist die Sperrung nach Angaben der Stadt noch nötig. Das liege daran, dass der Mörtel der neuen Sinkkästen noch abbinden müsse.

Verkehrsteilnehmer müssen sich aber auch am Alten Friedhof weiter in Geduld üben, da die Stadt dort neue Markierungen aufbringen lässt. Aus diesem Grunde ist teilweise nur eine Spur befahrbar, wo sonst zwei zur Verfügung stehen. „Der Bau des Kreisverkehrs liegt in den letzten Zügen“, sagt Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Er werde auf jeden Fall vor Weihnachten fertig – gut zwei Monate schneller als geplant.

Zurzeit werden die Abschnitte für Fußgänger und Radfahrer fertiggestellt. Auch an den beiden Bypässen geht es zügig weiter. Sie werden in den nächsten beiden Wochen fertig. Ansonsten läuft es im Kreisel selbst schon rund. Radler müssen allerdings aufpassen, weil in Richtung Viktoriabrücke der Verkehr noch über die Buckelpiste des ehemaligen Fernbusbahnhofs geführt wird. Einen Interessenten für die Grüngestaltung in der Mitte gibt es laut Esch auch schon.

Trotzdem bleiben die Ampeln zum Stadthaus hin ein Ärgernis. Das weiß auch das Tiefbauamt. Das Problem an der Bornheimer Straße: Wenn Autos von dort Grün haben, fluten sie die Kreuzung, sodass der Abschnitt Richtung Oxfordstraße dicht ist. Die Autos aus Richtung Kreisel – im November und Dezember sind es nach Angaben der Stadt ohnehin mehr als sonst – rücken dann bei Grün kaum vor. Hinzu kommt, dass sich häufig einer Schlange der Autos bildet, die in die Friedensplatzgarage wollen.

Wenn in ein paar Jahren die Rampe von der Viktoriabrücke fertig ist, rechnet die Stadt mit einer Entlastung der Bornheimer Straße. „Es gibt später keine zwei starken konkurrierenden Verkehre mehr“, prophezeit Esch.

In der Tat hätten aber alle Verkehrsteilnehmer zu wenige Grünphasen. Besser könne man das Problem jedoch nicht lösen, so das Ergebnis mehrerer unabhängiger Untersuchungen. Esch ist es wichtig, dass Fußgänger ohne Zwischenstopp über die Mittelinsel an der Stadthauhaltestelle über die Straße kommen. „Warum soll man ihnen zumuten, zweimal zu warten?“, fragt der Amtsleiter. Er ist an der komplizierten Kreuzung gegen eine Überführung oder Unterführung, wie es sie früher schon einmal gab. Dafür gebe es keine Akzeptanz bei Passanten. Ansonsten sei die „Ampelschaltung am Stadthaus die pfiffigste in ganz Bonn“. Denn Bahnen könnten den Verkehr vom Friedhof zwar zum Stillstand bringen, das aber nur bei jedem zweiten Umlauf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort