Räudenerkrankung Junger Fuchs in Bonner Tiefgarage erschossen

Bonn · Der Fuchs, der sich wie berichtet am Donnerstag in die Friedensplatzgarage verirrt hatte, ist tot. Ein Jäger stellte eine Räudenerkrankung fest und musste das Tier erschießen-

 Ein junger Fuchs hat sich am Donnerstagmorgen in der Tiefgarage unterhalb der Oxfordstraße verlaufen.

Ein junger Fuchs hat sich am Donnerstagmorgen in der Tiefgarage unterhalb der Oxfordstraße verlaufen.

Foto: Lisa Inhoffen

Anders, als zunächst vermutet, war der Fuchs am Donnerstag nicht geflüchtet, sondern hatte sich unter einer Rampe im dritten Untergeschoss versteckt. Feuerwehrmänner versuchten erneut, das Tier einzufangen - vergeblich. Sie riefen einen vom Ordnungsamt bestellten Jäger zu Hilfe, der den Fuchs erschießen musste. Der Jäger hatte per Augenschein eine Räudenerkrankung bei dem Tier festgestellt. Dabei handelt es sich um eine gefährliche parasitäre Hauterkrankung.

Wie berichtet, hatte Parkwächter Viktor Tschense den Fuchs am Donnerstagmorgen auf den Monitor in seinem Wachposten im alten Teil der Friedensplatzgarage entdekct.

Tschense hatte den Fuchs kaum entdeckt, da ertönte aus dem Treppenhaus lautes Geschrei. Ein Ehepaar, Touristen aus China, das gerade aus dem Aufzug steigen wollte, sah sich plötzlich dem Fuchs gegenüber. Das Tier, selbst völlig verschreckt, flüchtete sich in den Aufzug, der es in das dritte Untergeschoss beförderte.

Der Parkwächter, der den Tierrettungsdienst bei der Feuerwehr informiert hatte, reagierte blitzschnell und ließ das Einfahrtstor zum Parkdeck herab. Damit saß der Fuchs, offensichtlich ein Jungtier, in der Falle.

„Ich wollte verhindern, dass er zurück zur Straße läuft und dort womöglich überfahren wird“, erklärte Tschense. Seine Hoffnung, dass das Tier sich so leichter einfangen ließe, erfüllte sich nicht. Die Feuerwehr, die mit Netzen und einem Käfig angerückt war, musste unverrichteter Dinge wieder abfahren.

Nicht umsonst gelten Füchse als schlaue Tiere. Denn plötzlich war der Fuchs weg. Gelegentliche Besuche von Mardern oder anderem Kleingetier sei er ja gewohnt, sagte Parkwächter Tschense. Aber einen Fuchs habe er noch nie in der Garage angetroffen.

Das ist auch für Helmut Beines von der Unteren Jagdbehörde der Stadt ein Novum. „Das ist schon ungewöhnlich, dass sich ein Fuchs mitten in die Stadt verirrt“, sagte der Experte. Eine Erklärung habe er dafür nicht.

Füchse kommen Stadtrand immer näher

Aber: Füchse seien sogenannte Kulturfolger und wagten sich immer näher an den Stadtrand heran, wo sie halt leichter als im Wald Nahrung fänden. „Ein gepflegter Garten mit Obstbäumen und Beerenhecken ist wie ein gedeckter Tisch für die Tiere.“

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