Tag der offenen Tür im Kottenforst Haus der Natur auf der Waldau hat wiedereröffnet

BONN · Das Haus der Natur ist am Sonntag nach zweijähriger Umbauphase wiedereröffnet worden. Jetzt lockt das beliebte Ausflugsziel wieder große und kleine Naturfans in den Kottenforst.

 Das Haus der Natur.

Das Haus der Natur.

Foto: Benjamin Westhoff

Hat die Hitzewelle etwas mit dem Klimawandel zu tun? Diese Frage stellten sich am Sonntag einige Besucher beim „Festakt im Freien“ zur Wiedereröffnung des Hauses der Natur auf der Waldau. Bei mehr als 30 Grad Celsius im Schatten erlöste Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen die Ehrengäste, die unter dem Sonnenschutz standen und schwitzten: „Ich drehe das Rednerpult in die andere Richtung, dann können sie in den Schatten gehen.“ Fürs Publikum war es nahezu eine Erlösung, weil fünf Redner eine Stunde lang ihren Mitteilungsbedürfnissen freien Lauf ließen.

Mit einer flammenden Rede appellierte der Wissenschaftler an die Bonner – nein, eigentlich an alle Menschen: „Geht verantwortungsbewusster mit unserer Erde und unseren Ressourcen um! Jeder von uns muss sich fragen, was er selbst dazu beitragen kann, dass die Welt gesünder wird.“ Und zum Thema Fernreisen sagte er: „Naherholung darf nicht in die Ferne rücken. Im Melbbad ist es auch sehr schön.“

Zwei Jahre lang wurde das Haus der Natur umgebaut und modernisiert. Jetzt lockt das beliebte Ausflugsziel wieder große und kleine Naturfans in den Stadtwald und lädt mit neuer Dauerausstellung und überarbeitetem pädagogischem Programm dazu ein, den Lebensraum Wald mit allen Sinnen zu erfahren.

Das Haus der Natur wird in Zukunft den unterschiedlichen Akteuren aus dem Umweltbildungsbereich als regionale Plattform für Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen. In der Nachhaltigkeitsstrategie, welche die Stadt Bonn im Februar 2019 verabschiedet hat, ist das Haus als ein Leuchtturmprojekt gelistet.

Die Wiedereröffnung des Hauses der Natur war gleichzeitig die Abschlussveranstaltung der zweiten „Bonner SDG-Tage“, mit denen die 17 „Sustainable Development Goals“, die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, bekannter gemacht werden sollen.

„Das Verständnis für die Natur vor Ort ist der erste Schritt, um globale Zusammenhänge einordnen und verstehen zu können“, sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei der Eröffnung. Mit seinen Angeboten vermittele das Haus der Natur Wissen und Handlungskompetenz zum nachhaltigen Ressourcenumgang, und zeige praxisnah auf, wie jede und jeder Einzelne Artenvielfalt vor der eigenen Haustür fördern könne. „Das Haus der Natur leistet damit insbesondere einen Beitrag, die nachhaltigen Entwicklungsziele ‚Hochwertige Bildung‘, ‚Leben an Land‘ und ‚Aufbau von Partnerschaften zur Erreichung der Ziele‘ zu verwirklichen“, so der OB.

Bei der Eröffnungsfeier konnten die Besucher erstmals die neue Dauerausstellung zum Thema Großstadtwald kennenlernen. Nach dem Umbau ist die Präsentation im Obergeschoss auch barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wird das Konzept der Nachhaltigkeit anhand der Waldnutzung dargestellt und über die Bedeutung des Waldes für Mensch und Tier informiert. Die Ausstellung ist als „Waldöffner“ zu verstehen und soll neugierig machen, den Wald vor der Tür zu erkunden. Viele der Ausstellungsmodule haben einen direkten Bezug zum umliegenden Kottenforst. Besucher können etwa ein aktives Bienenvolk beobachten, und über einen Bildschirm werden Aufnahmen aus Fledermauskästen gezeigt, die außen am Haus befestigt wurden.

An die „Waldöffner“-Funktion der Dauerausstellung knüpft auch das praktische Bildungsangebot des Hauses der Natur draußen im Wald an. Für Kindergartengruppen und Schulklassen bietet das Haus der Natur in der Waldau drei Workshops. Für Einrichtungen aus dem Stadtgebiet ist die Teilnahme kostenlos. Außerdem gibt es Aktionen im Stadtwald und Führungen durch die Dauerausstellung für Familien, Senioren sowie Menschen mit Handicap.

Alle Veranstaltungen bis Ende des Jahres stehen im Internet unter: https://haus-der-natur.bonn.de.

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