Sportentwicklungsplanung Gutachter will 5000 Bonner befragen

Bonn · Der Gutachter für den städtischen Sportentwicklungsplan, Robin Kähler, will in den kommenden beiden Jahren mit seinem Team den Zustand der teils maroden Sportstätten unter die Lupe nehmen.

 Auch der Sportpark Nord gehört zu den kommunalen Sportstätten, die der Gutachter unter die Lupe nimmt.

Auch der Sportpark Nord gehört zu den kommunalen Sportstätten, die der Gutachter unter die Lupe nimmt.

Foto: Volker Lannert

Es wird aber nicht nur um einen bloßen Sachstandsbericht gehen. Der Sportwissenschaftler aus Mannheim plant eine Befragung von 5000 Bonnerinnen und Bonnern nach ihren bevorzugten Sportarten, ihren Wünschen an den Sport in den kommenden zwei Jahrzehnten und ihren Ansprüchen an Sport- und Schwimmräume. Sämtliche Schulen werden ebenso gefragt wie die Sportvereine, in denen rund 80.000 Bonner zusammengeschlossen sind. Die Befragung wird wohl diesen Sommer erfolgen. Wenn auch nicht alle Bürger angeschrieben werden, soll es eine Online-Beteiligungsplattform für alle geben.

„Wir werden am Ende des Projekts genaue Aussagen treffen können, wie diese Vorstellungen aussehen“, erklärte Kähler vor einem Plenum von etwa 50 Zuhörern; viele davon kamen aus Vereinskreisen. Der Gutachter hat in der jüngsten Vergangenheit Sportentwicklungspläne für Augsburg und Kiel erarbeitet. Praktisch parallel untersucht er die Bedürfnisse der Kölner Bevölkerung für den Sport.

Wie weit Kählers Mannschaft in die Bonner Köpfe hineinschauen möchte, machte er in seinen Ausführungen deutlich. „Unser Sportverständnis fängt bei der ersten Bewegung des Menschen an und hört erst bei der letzten Bewegung auf.“ Er sprach von Spielplätzen, die den Mobilitätsansprüchen von Kindern gerecht werden („Es gibt Spielplätze, da passt der Name Geräteaufbaustätten besser“). Zugleich hätten auch Senioren berechtigte Ansprüche, in Altenheimen Sport zu treiben. Und mit Blick aufs Radfahren spiele auch Verkehrspolitik für die Bewegung eine Rolle. Oberbürgermeister Ashok Sridharan betonte, dass unter dem Aspekt einer wachsenden Bevölkerung die Schulsportstätten genau betrachtet werden müssten.

Ein weiteres Ziel des Sportentwicklungsplans ist die Erarbeitung eines Profils, welchen Raum einfache Bewegungsangebote bis hin zu Sportstätten für Leistungssportler bekommen sollen. Wenn er vorliegt, muss letztlich die Politik entscheiden, wie sie die Sportfördermittel einsetzt.

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