Was Mediziner jetzt empfehlen Grippewelle in Bonn "kommt gerade ins Rollen"

Bonn · Die Zahl der Grippekranken in Bonn ist noch recht niedrig, Gesundheitsamt und Mediziner gehen aber davon aus, dass sie schon bald ansteigen wird. Bald soll es wieder genug Impfstoff geben.

Noch ist die Zahl der Grippeerkrankten in Bonn relativ niedrig. Dem Bonner Gesundheitsamt sind neun Fälle in den ersten drei Kalenderwochen bekannt, im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum bereits 33 Fälle. Dennoch sehen sowohl das Gesundheitsamt als auch Chiravat Udomkaewkanjana, Oberarzt der Inneren Medizin am Waldkrankenhaus, Anzeichen dafür, dass die Grippewelle „gerade ins Rollen kommt“.

Derzeit würden im Waldrankenhaus drei Erkrankte behandelt. Das Bonner Uniklinikum weist darauf hin, dass die Grippe 2018 vor allem im Februar aufkam, die Hochzeit also noch kommen könne. Auf dem Venusberg werde derzeit täglich ein Fall von Grippe nach entsprechenden Labortests bestätigt. Ein Patient müsse auf der Intensivstation betreut werden, sagte Anna-Maria Eis-Hübinger, Leiterin der Diagnostik am Institut für Virologie der Uniklinik.

Imfpung für Risikogruppen empfohlen

Das Gesundheitsamt empfiehlt trotz fortgeschrittener Jahreszeit gerade für Risikogruppen wie Senioren, chronisch Kranke und Immungeschwächte, eine Impfung, die je nach Altersgruppe bei 40 bis 80 Prozent der Geimpften wirkt. Voraussichtlich ab der nächsten Woche stünden deutschlandweit wieder 79.000 Einzeldosen Vaxigrip Tetra zur Verfügung, nachdem es in den vergangenen Monaten viele Engpässe bei der Versorgung gegeben hatte. Das gehe aus einer aktuellen Meldung der Ärzte-Zeitung Online hervor.

Die Impfstoffe können Patienten über Ärzte beziehen, allerdings sei es sinnvoll, zuvor anzurufen und abzuklären, ob sie vorrätig sind. Aus seiner bisherigen Erfahrung, sagte Oberarzt Udomkaewkanjana, würde der aktuell übliche Vierfach-Impfstoff gut anschlagen. Auch das Robert-Koch-Institut hat in Studien belegt, dass Influenzaerkrankungen bei geimpften Personen deutlich weniger negative Auswirkungen haben als bei Nicht-Geimpften.

„Zudem sollte man auf eine ausreichende Händehygiene achten und Abstand von stark erkälteten Menschen halten“, erklärte Udomkaewkanjana. „Daneben sollte man Menschen, die an Atemwegserkrankungen leiden, nicht zu nahe kommen. Außerdem kann man versuchen, größere Menschenansammlungen zu meiden“, erklärte Eis-Hübinger.

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