Überflutete und blockierte Straßen Gewitter richten Schäden in Bonn und der Region an

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sind am frühen Freitagmorgen von starken Gewittern erschüttert worden. Bäume wurden entwurzelt und Straßen überflutet. Der Godesberger Tunnel war kurzzeitig gesperrt.

Die Wettersituation in Bonn und der Region blieb auch am Freitagnachmittag zunächst weiter angespannt. Für den Rhein-Sieg-Kreis gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den frühen Nachmittag eine amtliche Warnung vor Starkregen mit Niederschlagsmengen von zehn bis 20 Liter pro Quadratmeter herausgegeben - nahm diese gegen 15 Uhr aber wieder zurück. Auch in Bonn regnet es in unregelmäßigen Abständen weiter - das hält sich aber offenbar im Rahmen. Seitens des DWD liegen keine Warnungen vor.

Am frühen Freitagmorgen haben schwere Gewitter die Stadt Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis erschüttert. Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung für den Rhein-Sieg-Kreis ausgegeben.

Für den Bereich Mehlem und im Einzugsbereich des Mehlemer Baches wurde am frühen Morgen vor Gefahren durch Starkregen gewarnt. Es sei Überflutungsgefahr möglich. Es wurde empfohlen, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Die Warnung wurde gegen 8.20 Uhr aufgehoben. Der Bach ist bislang nicht über seine Ufer getreten. Anlieger hatten vorsichtshalber Sandsäcke vorbereitet.

Unwetter in Bonn und Region
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Wie die Leitstelle der Feuerwehr auf Anfrage mitteilte, musste die Feuerwehr in Bonn nur zu wenigen kleineren Einsätzen ausrücken. Den Rhein-Sieg-Kreis habe es stärker getroffen. In Bonn kam es bis zum Vormittag zu 16 Einsätzen der Feuerwehr. Hauptsächlich mussten vollgelaufene Keller ausgepumpt werden. Der Godesberger Straßentunnel war am Morgen kurzzeitig wegen Überflutung gesperrt. Über 30 Einsatzkräfte waren bis zum späten Vormittag im Einsatz.

In Wachtberg hatte die Feuerwehr sieben Einsätze, laut Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer aber nicht in der Nähe der Bachläufe. Durch die starken Regenfälle waren Keller vollgelaufen. Am Godesberger Bach gab es höhere Wasserstandsmeldungen, die aber laut Zettelmeyer nicht im kritischen Bereich lagen. "Die erste Gewitterfront ist durch", sagte er. Angesichts der Wetterlage gibt es keine Entwarnung. "Man kann nie genau sagen, wo es herzieht", so der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg.

Zahlreiche Feuerwehreinsätze im Rhein-Sieg-Kreis

Im gesamten Rhein-Sieg-Kreis kam es zu etwa 100 Einsätzen der Feuerwehr, sagte ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage. Vielerorts wurden Keller überflutet und mussten von den Einsatzkräften ausgepumpt werden. In Bornheim und Königswinter-Stieldorf wurden Gullideckel hochgespült und Straßen überflutet. Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter rückte zu insgesamt zehn Einsätzen aus, wie sie am Morgen mitteilte. Um 5 Uhr waren 66 Feuerwehrleute im Einsatz. Zur Koordinierung der Maßnahmen wurde das Lagezentrum im Feuerwehrhaus Oberdollendorf besetzt. Bis 7 Uhr wurden dort zehn Einsätze registriert. Hierbei handelte es sich ebenfalls um Überflutungen in Kellerbereichen.

In Bad Honnef rückte die Feuerwehr zu neun Einsätzen wegen Kellerüberflutungen aus. Dort sind Mitarbeiter der Stadt unterwegs, um zu kontrollieren, ob die Gullideckel verstopft sind. Denn im Laufe des Tages sind weitere Regenfälle möglich, sodass es erneut zu Überschwemmungen der Straßen kommen könnte.

In Ruppichteroth und Eitorf mussten Feuerwehrleute Straßen von umgestürzten Bäumen befreien. Etwa zehn Bäume seien an Straßen im Kreis entwurzelt worden. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. In Troisdorf rückte die Feuerwehr laut einer Mitteilung zu drei Einsätzen aus. Im St. Johannes Krankenhaus in Sieglar wurde die Brandmeldeanlage ausgelöst, die Feuerwehr vermutet einen Blitzeinschlag. In den Stadtteilen Spich und Sieglar sind Keller mit Wasser vollgelaufen.

In Meckenheim kam es zu Stromausfällen. In Much-Weißenportz hat es einen Blitzeinschlag in ein Wohnhaus gegeben. In Oberzissen brennt ein Dachstuhl. Auch in Lantershofen in der Straße Zum Ahrblick hat ein Blitz in ein Haus eingeschlagen. Dadurch gerieten mindestens zwei Häuser in Brand. Mehr zu dem Brand lesen Sie hier.

Der öffentliche Nahverkehr war ebenfalls von dem Gewitter betroffen. Auf den Linien S23 und RB23 kam es am Morgen zu starken Verzögerungen wegen einer Störung an einem Stellwerk im Raum Rheinbach. Wie die Deutsche Bahn um 7.20 Uhr mitteilte, ist die Signalstörung behoben. Die Züge fahren nun wieder auf der üblichen Strecke alle planmäßigen Haltestellen an.

Auch Köln traf das Unwetter am Freitagvormittag. Wie die Feuerwehr der Stadt mitteilt, forderten Starkregen und Sturm 110 Einsätze der Wehrleute - vor allem in Weiden, Lövenich, Junkersdorf und Lindenthal. "Die vorgefundenen Lagen vor Ort erforderten weitestgehend kleinere Hilfeleistungen wie das Leerpumpen vollgelaufener Keller, die Reinigung verstopfter Kanaleinläufe oder dem Abtragen herabgefallener Äste", heißt es weiter in der Mitteilung. Insgesamt waren in der Domstadt 287 Feuerwehrleute im Einsatz.

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