Das GA-Korrektorenteam Fehler, die es nicht in den General-Anzeiger geschafft haben

Bonn · Der Fehlerteufel hat auch 2016 im General-Anzeiger gewütet - oft, aber nicht immer besiegte ihn das Korrektorenteam. Wir blicken auf die schönsten Kostproben zurück.

Das GA-Korrektorenteam: Fehler, die es nicht in den General-Anzeiger geschafft haben
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Wenn aus Präsidenten Riesen werden und aus Männern Frauen, dann ist es mal wieder passiert - beinahe jedenfalls: Das Korrektorenteam des General-Anzeigers hat auch in diesem Jahr wieder unter Beweis gestellt, dass der Fehlerteufel durchaus erfolgreich zu bekämpfen ist. Nicht immer, zugegeben, aber das wissen Sie, der Leser, so gut wie wir, die Schreibenden, die eben auch nur Menschen sind - und Menschen machen Fehler.

Einige Male hat der Fehlerteufel sein fieses Handwerk schwarz auf weiß verrichtet - sprich: Er hat es in die gedruckte Zeitung und in den Online-Auftritt geschafft. Und für jedes Mal bitten wir, das sei an dieser Stelle ausdrücklich (und fehlerfrei) geschrieben, um Entschuldigung. Viele andere Male pfuschten die GA-Korrektoren ihm ins Handwerk und fischten heraus, was im erleichterten Rückblick dann eine geradezu mitreißende Komik entwickelt. Hier die schönsten Kostproben von 2016:

Dass der scheidende US-Präsident Barack Obama ein großer Mann ist, das hat sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt. Aber für keinen war er vermutlich so groß wie für den Bonner GA: Der ließ ihn auf stolze 185 Meter anwachsen - weil ein kleines, feines "," abhanden gekommen war.

Nicht allzu genau nahmen wir es mitunter mit dem Geschlecht - vermutlich war der eine oder andere Kollege einfach auch durch das durch dieses wie durch vorige Jahre mäandernde Thema Gender verwirrt (Wir zitieren kurz aus Wikipedia: "Gender = Geschlechtseigenschaften einer Person in Abgrenzung zu ihrem biologischen Geschlecht"). So wäre ohne Korrektur aus Hannelore Kraft ein NRW-Ministerpräsident geworden, und Bundesjustizminister Maas hätte mit Vornamen Heike geheißen. Manchmal könnte man den Eindruck haben, dass - na ja - der Wunsch Vater des Gedankens war, der dann als Fehler in der Schlagzeile landete.

Der Eindruck ist selbstverständlich grundfalsch, insbesondere im Falle der (NICHT veröffentlichten!) Überschrift: "Laut de Maizière ist Anti-Doping-Gesetz überflüssig". Äh, "überfällig" war gemeint. Wenden wir uns sicherheitshalber von der großen Politik ab und der harmlosen Gastronomie zu. Da lasen die GA-Korrektoren im Kulturteil folgenden einladenden Satz: "Foyers und Kaffees können von jedem betreten werden." Jawohl, von jedem, aber Vorsicht: Auf Kaffee (statt Café) besteht Rutschgefahr!

Schnell zum Sport, da ist die Welt doch in Ordnung, oder? Der Ball bleibt rund - nur machte hier der Bodenbelag Probleme. Schnell war aber klar, dass mit "Rotze Asche" "Rote Asche" gemeint war - was ein Buchstabe zu viel so anrichten kann, zeigt auch das interessante Wort "Fußballliegen" (das "e" bitte streichen). Wenn dagegen "Kiesgrube" mit zu viel Kraft und zu wenig Fingerspitzengefühl in die Tasten gehauen wird, dann kommt schon mal das heraus: ein "Platz, der auf einer Kiesgruppe liegt".

Ein Buchstabe zu wenig gefällig? Bitte schön: Im Lokalteil lernten Kinder vor Einschaltung des Korrektorenteams "Brutschwimmen", und der Tierschutzverein Siebengebirge rief zum "Lichterarsch" auf.

Andere Fehler sind mehr - nennen wir es: sprachliche Unglücke. Zum Beispiel dieser: "Die Zuschauer nahmen ihren Platz in der stickigen Luft ein ...". Merke: Nicht jede Wahrheit muss ins Blatt. Und wieder andere sind uns selbst ein Rätsel und werden es auch für die Korrektoren wohl immer bleiben: "Wenn ein Herren-Duo, das 16 CDs gekauft hat, noch nach einem geeigneten Chinesen sucht ..." - dann? Was dann? Wir wollen es uns gar nicht vorstellen.

Zum guten Schluss noch ein internes Schmankerl. Es ist ja so: Erst wird ein Artikel eingeplant, und dann wird der geplante Platz vom Autor gefüllt. Bis der sein Werk vollbracht hat, schreibt man irgendetwas in die Schlagzeile, um schon einmal etwas dort stehen zu haben - das machen Zeitungsredakteure überall auf der Welt so.

Die GA-Gerichtsreporterin Rita Klein fand den Platzhalter für ihren Artikel mit folgender Überschrift vor: "Rita K. vor Gericht - GA-Reporterin soll mit 90 Zeilen gedroht haben". Sie nahm die Herausforderung mit Sicherheit an, lieferte ihre 90 Zeilen - und die Korrektoren sorgten dann dafür, dass die Platzhalter-Überschrift sich nicht bis zum Druck am Platze hielt.

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