Kommentar zum Haus der Natur Die Zukunft im Waldlabor

Meinung | BONN · Auch wenn manche Entscheidung langwieriger Abstimmungen bedurfte: Die Stadt Bonn hat mit dem Haus der Natur nun ein Informationszentrum aufgebaut, in dem Natur erlebbar wird.

Bei Umweltbildung und Naturerlebnis hat die Stadt Bonn ein Alleinstellungsmerkmal in NRW. Zahlreiche nationale und internationale Einrichtungen haben sich in der Bundesstadt niedergelassen und locken weitere an. Bestes Beispiel: Das Europäische Forstinstitut hat sich vor zwei Jahren Bonn als Sitz ausgesucht. Siebengebirge, Kottenforst, Rhein und Sieg sind grüne Pfunde, mit denen die Stadt nachhaltig wuchern kann.

Und deshalb passt es gut ins Bild, dass das Bundesumweltministerium mehr als eine Million Euro in die Neukonzeption des Hauses der Natur hat fließen lassen. Denn dort oben auf dem Venusberg hat die Stadt Bonn über Jahre einen Standort mit interessanten Angeboten ausgebaut. Neben der Stadtförsterei stoßen Bonner und Touristen auf den „Weg der Artenvielfalt“, auf das Wildgehege, auf einen Sinnespfad, auf einen Naturspielplatz samt Waldkindergarten und jetzt auf ein Waldinformationszentrum, das die Blicke der Besucher vor allem auf Fragen der Zukunft und des umweltbewussten Lebens stößt. Nach einem Rundgang wird einem als Besucher bewusst, dass sich Lebensgewohnheiten vielfach ändern müssen, wenn auch die nächsten Generationen in unserem Wohnzimmer Welt gesund und zufrieden leben wollen.

Umweltpädagogisches Angebot ist sehenswert

Zum Haus der Natur, dem vorerst letzten großen Wurf auf der Waldau, muss man vor allem dem Amt für Stadtgrün gratulieren: Die Abstimmungsszenarien waren langwierig und für die Öffentlichkeit manches Mal enttäuschend, aber das umweltpädagogische Angebot ist sehenswert und hinterfragt an vielen Stellen die Verhaltensmuster der Menschen. Das Multitalent Wald wird von seiner besten, wenn auch gefährdetsten Seite vorgestellt: Als Klimaschützer, Naherholungsraum, Wasserspeicher, Holzlieferant und grüne Lunge. Waldbaden auf Rezept? Den Vorschlag stellte Mediziner und Comedian Eckart von Hirschhausen zur Diskussion. Die Antwort lautet Ja – wenn man Baden als Eintauchen in Ruhe und Erholung versteht.

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