Gastspiel mit 120 Artisten Der Circus Roncalli kommt nach Bonn

Bonn · Der Circus Roncalli kehrt wieder einmal zu seinen Wurzeln zurück. Auf der Bonner Hofgartenwiese fing 1976 alles an. Nun gastieren die Artisten um Bernhard Paul wenige hundert Meter weiter.

Circus Roncalli geht mit der Zeit: „Mal schauen, ob die Leute auch klatschen, wenn sie erfahren, dass wir seit zwei Jahren so gut es geht plastikfrei sind.“ Das sagte ein entspannter Bernhard Paul bei der Vorstellung des Gastspiels im Alten Rathaus. Vom 10. Mai bis 1. Juni gastieren die Artisten im Bonner Stadtgarten neben der Uni. Die Stadt und den Zirkus verbindet eine besondere Geschichte, denn vor mehr 40 Jahren feierte der auf der Hofgartenwiese Weltpremiere.

„Für mich ist es natürlich besonders schön, unweit der Stelle zu gastieren, wo für uns alles anfing“, so Unternehmenschef Paul. Auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der die Schirmherrschaft übernommen hat, freut sich über den Standort. „Wir hoffen natürlich auch, dass auf diesem Wege der ein oder andere Besucher des Zirkus vorher oder nachher noch ein wenig durch die Innenstadt schlendert“, meinte Sridharan.

Nach der Jubiläumstour 2017 kommt Circus Roncalli mit seinem ganz neuen Programm „Storyteller: Gestern, heute, morgen“. Allzu viel verrät Paul allerdings noch nicht. Nur so viel: In der Show bietet Roncalli in gewohnt brillanter Weise alte Traditionen, ohne sich der Zukunft zu verschließen. So werden die früheren Tiernummern durch Hologramme ersetzt, denn seit zwei Jahren ist die Manege tierfrei – wofür Paul sowohl viel Zuspruch als auch harte Kritik seitens der Traditionalisten einstecken musste. „Ich habe seitenweise böse Briefe und Anfeindungen über diverse Kanäle erhalten. Aber man muss es so sehen: Wir haben unsere Tiere nicht weggegeben, weil wir sie nicht lieben, sondern gerade, weil wir sie lieben.“

Im Programm setzt Paul auf die Stärken seines Lebenswerks: 120 Artisten und Clowns, die das Publikum schnell in eine ganz eigene Welt entführen. Zu den Neuerungen gehört auch der Einsatz eines Roboters bei der „Hommage an Charlie Chaplin“, in der die unten stehende Person einer Handstandnummer durch die Maschine ersetzt wird: Im Gegensatz zu Chaplins Kampf gegen die Maschine im Film „Moderne Zeiten“ entsteht so eine Symbiose von Mensch und Maschine. „Natürlich geht es nicht darum, dem Zeitgeist hinterherzurennen, aber ich versuche schon, zeitgemäßen Zirkus zu machen“, sagte Paul.

Karten ab 29,40 Euro gibt es in den Bonnticket-Shops des General-Anzeigers und auf www.ga.de/tickets.

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