Lukaskirchengemeinde im Bonner Norden Bonner besuchen den Kirchentag in Berlin

Bonn/Berlin · Als „Mutmacher für den Frieden“ verstehen sich zehn Jugendliche aus der Lukaskirchengemeinde im Bonner Norden. Sie sind nicht nur wie viele Hundert Jugendliche aus Bonn als Teilnehmer zum Evangelischen Kirchentag nach Berlin gereist, sie gestalten ihn aktiv mit.

Wollen anregen und diskutieren: Die Jugendlichen der Bonner Lukaskirchengemeinde in ihrer Ausstellung „Frieden ist möglich“ auf dem Kirchentag in Berlin.

Wollen anregen und diskutieren: Die Jugendlichen der Bonner Lukaskirchengemeinde in ihrer Ausstellung „Frieden ist möglich“ auf dem Kirchentag in Berlin.

Foto: Joachim Gerhardt

Mit der Ausstellung „Frieden geht anders“, die auch schon in der Bonner Kreuzkirche gezeigt wurde, wollen sie Beispiele zeigen, wie sich mehr Frieden in der Welt ohne Militär und Gewalt erreichen lässt. Auch wenn nicht immer Massenandrang bei ihnen herrscht, ist für Fin (17) klar: „Jeder Impuls, jedes Gespräch ist wichtig.“ Denn der Weg zum Frieden brauche „viele kleine Schritte“. Lukaskirchenpfarrer Michael Schäfer ist beeindruckt von der „Überzeugungskraft und dem Geist“ seiner Jugendlichen.

Der Terroranschlag in Manchester „hat uns noch einmal bestärkt, wie wichtig unser Thema ist“, betont Ana (15) Jahre. Es ist ihr erster Kirchentag und sie ist „tief berührt“ von dem Kerzenmeer und der Stille zum Abendsegen am Brandenburger Tor und dieser „unglaublichen Gemeinschaft so vieler unterschiedlicher Menschen“. Auch, dass sie Barak Obama „fast auf Augenhöhe“ erlebt hat, habe sie beeindruckt. Der ehemalige US-amerikanische Präsident diskutierte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Zukunft von Demokratie und das politische Engagement für die Welt von morgen.

Auch das ist Kirchentag: Strenge Kontrollen vor den Festmeilen und Hallen mit langen Warteschlangen, schwer bewaffnete Polizei an vielen Orten. Die Jugendlichen gehen erstaunlich gelassen mit der augenscheinlichen Bedrohung durch Terror um. Denen, die schon mehrere Kirchentage erlebt haben, fällt die Veränderung auf. Doch von der Angst anstecken lassen will sich keiner.

Immer wenn ein Redner wie der Kabarettist Eckart von Hirschhausen in seiner munteren Bibelarbeit oder die Wise Guys bei ihrem Konzert vor dem Brandenburger Tor für eine offene Gesellschaft werben und dazu aufrufen, sich von Terror und Gewalt nicht einschüchtern zu lassen, brandet die Zustimmung besonders laut auf.

„Wir müssen wohl lernen, mit dieser Gefahr und auch mit der Angst zu leben“, sagt Darius (15) von der Lukaskirche. Der Evangelische Kirchentag schließt an diesem Sonntag mit einem Festgottesdienst in Wittenberg. Aus Bonn und der Region nehmen weit über 1000 Menschen teil. Drei Viertel davon sind Jugendliche.

Vom Evangelischen Kirchentag berichtet der Bonner Pressepfarrer Joachim Gerhardt, der 50 junge Christen aus seiner Lutherkirche begleitet.

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