Im Alter von 83 gestorben Bonn trauert um Ex-Stadtdirektor Klaus Rauen

Bonn/Halle · Der ehemalige Stadtdirektor der Bundesstadt und langjährige Oberbürgermeister von Halle an der Saale Klaus Rauen ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

 So kannten ihn die Bonner aus seiner Zeit als Stadtdirektor: Klaus Rauen.

So kannten ihn die Bonner aus seiner Zeit als Stadtdirektor: Klaus Rauen.

Foto: Privat

Die Stadt Bonn trauert um ihren früheren Stadtdirektor Klaus Rauen. Der CDU-Politiker ist Mittwochnacht nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben. Nach seiner Bonner Zeit war er nach dem Mauerfall neun Jahre lang Oberbürgermeister in Halle und erwarb sich dort die Hochachtung vieler Bürger.

Groß, schlank und meist lächelnd – so bleibt Rauen wohl vielen Zeitgenossen in beiden Städten im Gedächtnis. Rauen war von 1965 bis 1967 im Rechtsamt der Stadt Bonn tätig, bevor er zum persönlichen Referenten des damaligen Oberbürgermeisters benannt wurde. In dieser Zeit nahm er Sonderaufgaben bei der kommunalen Neugliederung wahr. Nach der Neuordnung war er persönlicher Referent des Beauftragten für die Aufgaben des Rates und des Oberbürgermeisters, bevor er 1971 Schulamtsleiter wurde.

Vier Jahre später wurde Rauen zum Beigeordneten für Schule, Jugend und Gesundheit gewählt. Am 6. Oktober 1983 folgte seine Bestellung zum allgemeinen Vertreter des Oberstadtdirektors. Nach seiner Wiederwahl zum Stadtdirektor wurde er 1988 zum Stadtkämmerer ernannt. Bis zu seiner Wahl zum OB der Stadt Halle im Mai 1991 war Rauen allgemeiner Vertreter des Oberstadtdirektors und Personal- und Organisationsdezernent.

Große Verdienste

Besonders in Erinnerung bleibt in der Bundesstadt, dass sich Rauen mit aller Kraft in die Diskussion um den Regierungssitz einbrachte. Er war darüber hinaus unter anderem Vorstandsmitglied der Deutschen Liga für das Kind und des Verschönerungsvereins Siebengebirge. Für seine vielfältigen Leistungen wurde Rauen im Mai 1994 vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

„Bonn verliert mit Klaus Rauen einen verantwortungsvollen und versierten Verwaltungsfachmann, der in unterschiedlichen Aufgaben sein Engagement und seine Arbeitskraft in den Dienst der Stadt und ihrer Bürger gestellt hat. Wir werden das Andenken an Klaus Rauen stets in Ehren halten“, würdigt Oberbürgermeister Ashok Sridharan im Nachruf die Verdienste Rauens.

Nach Halle kam der studierte Jurist, weil in der Saalestadt der erste Nachwende-OB als Stasi-Spitzel enttarnt worden war. Man wollte auf Nummer sicher gehen und holte sich einen Kandidaten aus dem Westen. Rauen brachte ein Stück Welt in die Provinz, forcierte den Stadtumbau, holte Investoren und sorgte nicht zuletzt auch für den Erhalt der Kulturlandschaft. Er begrüßte als OB unter anderem Michail Gorbatschow und Henry Kissinger. Außerdem etablierte er als Rheinländer den Halleschen Rosenmontagsumzug.

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