Campus der Montag-Stiftung Bis zu 100 Wohnungen für Studenten in Bonn geplant

Bonn · Der Campus der Montag-Stiftungen zwischen Adenauerallee und Rhein wird erweitert. Auf ihm sollen bis zu 100 Wohnungen für Studenten entstehen, die ehemalige Visastelle soll abgerissen werden.

Seit Stifter Carl Richard Montag die Villa Prieger aus dem Dornröschenschlaf erweckt hat, wächst Stück für Stück der Stiftungscampus auf dem Areal an der Raiffeisenstraße zwischen Adenauerallee und Rheinufer in Bonn. Mit dem nächsten Bauabschnitt sollen nicht nur 80 bis 100 Wohnungen für Studenten geschaffen werden, sondern auch ein öffentlicher Zugang zum Rhein soll entstehen.

Der Wettbewerb für die Erweiterung des Stiftungscampus' ist entschieden, wie die Montag-Stiftungen gestern mitteilten. Das Preisgericht wählte aus sieben Beiträgen den Entwurf von Prof. Schmitz Architekten aus Köln und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn aus. Er schaffe einen neuen zentralen Campus, indem er den Raum zwischen Villa Prieger und Villa Heckmann öffne und die zwei Neubauten im westlichen Bereich platziere, so die Preisrichter. Für die Neubauten muss ein Zweckbau aus der Nachkriegszeit abgerissen werden, der die Visastelle des Auswärtigen Amtes beherbergte. Eine Abrissgenehmigung liegt bereits vor.

Trotz des exklusiven Standorts in einem Park in direkter Rheinnähe sind auf dem Campus keine Luxuswohnungen für betuchte Studenten, sondern dort ist eine Mischung von Wohnformen geplant, die dem Stiftungsziel der sozialen Verantwortung entspricht. „Wir möchten viele Gemeinschaftsräume schaffen und auch benachteiligten Studenten eine Chance bieten“, sagte Helmut Krayer, Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung.

Die neuen Gebäude fügen sich in ein historisches Umfeld, das ebenfalls weiter aufgewertet wird. Die Villa Heckmann, die ebenso wie die Villa Ingenohl zum Ensemble gehört, ist in Teilen privat vermietet. Außerdem stellt die Stiftung der Stadt Bonn kostenlos Räume für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Laut Krayer soll die Villa künftig nicht nur als Studenten-WG genutzt werden, sondern auch öffentliche Räume wie Café und Vereinssäle bieten. Ungeklärt ist die Zukunft der Villa Ingenohl, die in der Vergangenheit lediglich für Kunstprojekte geöffnet war. Die Montag-Stiftungen hatten sie in schlechtem Zustand von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gekauft. „Die Bausubstanz ist extrem marode, ein Nutzungskonzept ist schwer absehbar“, sagte Krayer dem GA.

Pläne für die Umgestaltung und Öffnung des Campus gibt es bereits seit einigen Jahren. Ursprünglich hatten die Montag-Stiftungen auf eine Entscheidung über die zukünftige Nutzung der benachbarten Uni-Kinderklinik gewartet, die auf den Venusberg umzieht. Jetzt geht es unabhängig davon auf dem Stiftungsareal los.

Die Wettbewerbsbeiträge sind bis Donnerstag, 11. August, im Raiffeisenhaus, 1. Obergeschoss, Raum Pina Bausch, Adenauerallee 127, zu sehen. Geöffnet ist jeweils in der Zeit von 10 bis 16 Uhr.

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