Beethoven Jubiläumsjahr 2020 Beethovens Markenzeichen

Bonn · Es scheint, als hätte er es geahnt, dass Buchstabenfolge „BTHVN“ im Jubiläumsjahr 2020 zu Einsatz kommen könnte: Ludwig van Beethoven signierte etliche Partituren und Briefe mit seinem Namen ohne Vokale mit „Bthvn“, „erfand“ sozusagen ein frühes, griffiges Markenzeichen.

Eine Steilvorlage des unverwüstlichen Meisters aus dem 19. Jahrhundert für Werbefachleute des 21. Jahrhunderts. Der Bonner Kommunikationsexperte Helmut Andreas Hartwig nennt das einen Glücksfall. Beethovens fünf Buchstaben wurden zur Initialzündung für eine Kampagne, die er mit dem Beethoven-Haus und der renommierten Agentur Jung von Matt/brand identity entwickelte.

„Für uns war es entscheidend, etwas Authentisches zu haben“, sagt Hartwig, „Beethoven hat Bthvn verwendet, das war für die damalige Zeit extrem modern und passt perfekt in unsere heutige Zeit“. Hartwig ist überzeugt, dass diese Buchstabenfolge weltweit funktioniert und verstanden wird, erste Tests belegen das. Beethoven sei nicht nur ein großartiger Komponist gewesen, „er war auch schräg, hat sich immer wieder neu erfunden, er war ein Allroundgenie“, sagt Hartwig. Diese Gedanken flossen in die Gestaltung des Logos ein. Der Kommunikationsexperte definiert das Logo als Plattform für alle Beethoven-Aktivitäten und vielfältigen Initiativen.

BTHVN 2020 ist als bewegliches Logo ausgelegt, kann bunt oder einfarbig gedruckt werden, kann mit Bildern hinterlegt werden (in unserem Fall ist es das berühmte Beethovenporträt von Joseph Karl Stieler von 1819/20 aus dem Beethoven-Haus). Das Logo kann aber auch – Stichwort-Liquid-Branding-Konzept – mit Inhalten von Veranstaltern kombiniert und inhaltlich aufgeladen werden – soll sogar als Skulptur und auf der neuen Website wirken.

Die naheliegende Frage lautet, warum „Bonn“ im Logo fehlt – immerhin der Ort, von dem die Initiative ausging und der ja mit diesem Logo auf sich und sein Jubiläumsprogramm aufmerksam machen will. Hartwig meint, er habe das mit den Beteiligten lange diskutiert: „Mit Bonn im Logo wäre das ein regionales Ereignis, es soll aber ein nationales Ereignis sein, die Rechte des Logos liegen bei der Stiftung Beethoven-Haus Bonn.“ Sowohl der Bonner OB Ashok Sridharan als auch sein Vorgänger Jürgen Nimptsch stehen, so Hartwig, hinter dem Logo, das auch alle politischen Gremien der Stadt und des Kreises durchlaufen hat.

Hartwigs Initiative reicht zweieinhalb Jahre zurück. Da überlegten Beethoven-Haus-Chef Malte Boecker und Harwig, wie man die Institution moderner kommunizieren könne. Parallel dazu begannen von der Stadt Bonn und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien angeregte Überlegungen für ein Kommunikationskonzept für Beethoven 2020. Hartwig, ehemals Chairman des Werberiesen BBDO, nutzte seine Kontakte zu einem ehemaligen Kollegen, der inzwischen einer der Chefs von Jung von Matt ist. Die Kommunikationsfachleute taten sich zusammen, um gemeinsam mit Boecker das Logo ehrenamtlich zu entwickeln.

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