ÖPNV und SWB Ausfälle bei den Bussen in Bonn um 80 Prozent gestiegen

BONN · Die Zahl der Ausfälle von Bahnen und Bussen hat 2017 erheblich zugenommen. Das geht aus einer Stellungnahme der Stadt hervor, die im Planungsausschuss am Mittwoch auf der Tagesordnung steht.

Inhaltlich befasst sich die Analyse in erster Linie mit der Fahrgastresonanz. Im vierten Quartal 2017 liegt die Zahl der Eingaben bei 1844. Während die Hinweise zu Verspätungen und Verfrühungen etwa gleichbleibend sind, „bleiben die Eingaben zu Ausfällen verhältnismäßig hoch“, schreibt die Verwaltung. Die meisten Beschwerden betreffen die Linie 66, gefolgt von den Linien 16, 18 und 63. Die Klagen über Ausfälle decken sich mit den tatsächlichen Zahlen der Stadtwerke Bus und Bahn. „Auf den Buslinien ist ab Mai in allen Monaten ein Anstieg der Ausfallquote gegenüber 2016 festzustellen“, heißt es in der Vorlage. 10.000 Busverkehrsstunden seien nicht erbracht worden. Im Vorjahr 2016 lag diese Zahl bei 5487 Stunden, eine Steigerung um 80 Prozent.

Die SWB begründen sie mit Baustellen und Fahrzeugengpässen. Wenn ein Bus lange im Stau steht, entscheidet die Leitstelle, ob eine Umkehr sinnvoll ist. Zudem hätten durch Krankheitswellen und Überstunden nicht immer ausreichend Fahrer zur Verfügung gestanden. Bei den Stadtbahnlinien (Linien 16, 18, 63, 65, 66, 67 und 68), die weitgehend in einem eigenen Gleiskörper fahren, sind von gut 138 000 Leistungsstunden 1807 ausgefallen, ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber 2016.

Schaut man auf 2018, stehen nach dem ersten Quartal 774 Ausfallstunden in der Statistik. Gravierender ist die Situation bei den Straßenbahnen der Linien 61 und 62. Die Ausfallquote verzeichnete im Oktober 2017 einen Spitzenwert mit 3,2 Prozent. Mit 1250 ausgefallenen Fahrstunden lag der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 60 Prozent. Die Verwaltung kommt zum Ergebnis: „Die Betriebsqualität des Bonner ÖPNV hat sich in der Gesamtschau negativ entwickelt.“

Die Stadt will in Absprache mit den Stadtwerken analysieren, ob der Verkehrsfluss für Busse beispielsweise mit zusätzlichen eigenen ÖPNV-Spuren verbessert werden kann. Der Planungsausschuss hat die SWB beauftragt, das gesamte Busnetz auf Verbesserungsmöglichkeiten für jede Linie abzuklopfen. Zugleich könne die Politik durch Bereitschaft zum Ausbau des ÖPNV die Zuverlässigkeit erhöhen, so die Stadt.

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