Planung der Baumaßnahmen Auffahrt zur A565 wird länger bei Tausendfüßler-Sanierung

Bonn · Nach dem Neubau des „Tausendfüßlers“ auf der A 565 wird die Auffahrt Tannenbusch auf 250 Meter verlängert. Bei einer Informationsveranstaltung teilte der Landesbetrieb Straßen NRW Details zur Planung der großen Baumaßnahme mit.

Es geht um 1800 Meter Stadtautobahn, die im laufenden Betrieb erneuert werden sollen. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat Bürger am Donnerstag zu einer zweiten Informationsmesse für die Sanierung des „Tausendfüßlers“ eingeladen, um drängende Fragen zu stellen und den neuesten Planungsstand für den vielbefahrenen Autobahnabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Bonn-Nord und der Anschlussstelle Endenich vorzustellen. Dieser Schritt ist Teil einer Bürgeroffensive, die vor allem eines zum Ziel hat: das Projekt früh vorzustellen und damit möglichst zügig – und das bedeutet ohne Bürgerklagen gegen das Projekt – Planungsrecht zu schaffen.

Viel Zeit bleibt den Straßenbauern nämlich nicht. Die Betriebszeit für das Bauwerk aus dem Jahr 1959 läuft Ende des Jahres 2022 aus. Für den sechsspurigen Ausbau will der Landesbetrieb 2019 das Planfeststellungsverfahren einleiten. „Wenn alles gut geht, sollte 2020 ein Beschluss vorliegen. Danach wollen wir umgehend anfangen“, sagte Thomas Ganz, der beim Landesbetrieb für Autobahnen im Großraum Köln zuständig ist. Während der fünfeinhalb-jährigen Bauphase wird es Tempolimits geben, aber zwei Fahrspuren in jede Richtung bleiben erhalten.

Der Stadtrat hat sich unter insgesamt sieben ausgearbeiteten Varianten für eine Hybrid-Lösung entschieden. Das bedeutet: Die Trasse der A 565 bleibt weitgehend in Hochlage, wird aus Richtung Nordbrücke kommend kurz vor der Abfahrt Endenich aber um 1,50 Meter unter Straßenniveau abgesenkt. Ziel ist eine städtebauliche Verbesserung auf Höhe der Immenburgstraße. Die Stadt könnte dort aus eigenen Finanzmitteln eine Brücke für Radler und Fußgänger über die Autobahn bauen.

Ein weiterer Wunsch beim Ausbau aus der Kommunalpolitik ist die Realisierung eines Radwegs entlang der neuen Trasse. Ganz machte klar, dass der Landesbetrieb diese Planungen nur berücksichtigen könne, wenn sie bis Baubeginn vorlägen. Einen solchen Radweg müsste die Stadt selbst bezahlen, könnte aber Fördergelder bei Land und Bund beantragen.

Während des Baus drei Fahrspuren pro Richtung

Der Landesbetrieb steht nach Auskunft von Ganz davor, die bisherige Feinplanung der bevorzugten Variante mit dem Bund abzusprechen, der das 205 Millionen Euro teure Projekt finanzieren soll. Wenn der Bund keine Einwände gegen die gewählte Mischung aus Hoch- und Tieflage hat, werden die Straßenbauer während des Baus neben der Verbreiterung auf dann drei Fahrspuren pro Richtung auf die recht kurze Auffahrt Tannenbusch von etwa 150 auf 250 Meter verlängern. Die Auf- und Abfahrt wird für den Neubau abgerissen und für „einen längeren Zeitraum“ (Ganz) nicht zur Verfügung stehen.

Ein wichtiger Punkt ist der Lärmschutz nach gesetzlichen Vorgaben für einen Neubau. Der Landesbetrieb hat bei der Informationsmesse einen Film gezeigt, der aus der Vogelperspektive die mögliche Anmutung der neuen Trasse zeigt. „Je nach Abschnitt werden die Lärmschutzwände eine Höhe von bis zu sieben Metern haben“, sagte Helmut Frings vom Landesbetrieb. Aus ästhetischen Gesichtspunkten nicht unbedingt schön anzuschauen.

Statt einer schallschluckenden Mauer wäre aus Sicht der Planer ein transparentes Konstrukt denkbar. Es müsste allerdings nach oben gebogen sein, damit der Lärm wieder auf die Trasse reflektiert. „Auch während des Baus werden wir provisorischen Lärmschutz installieren. Welcher Art steht noch nicht fest“, sagte Ganz. Im Kern baut der Landesbetrieb meist nach dem gleichen Prinzip. Zunächst wird ein Teil der neuen Trasse gebaut und in Betrieb genommen. Im Anschluss erfolgt der Abriss des alten Bauwerks, danach das Verschwenken des neuen an den alten Platz.

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