Kommentar zur Bonner Fernbushaltestelle Armselig ausgestattet

Meinung · Gut 100 Ziele können von der Fernbushaltestelle hinter den Bonner Museen aus angefahren werden. Die Ausstattung des Wartepunktes ist aber alles andere als einladend.

Sicher, derzeit müssen all die, die von der Bonner Fernbushaltestelle aus 100 nationale und internationale Ziele preiswert anfahren wollen, an der zugigen Parkhauseinfahrt im Windschatten der Museumsmeile noch erbärmlich frieren. Und wegen allseits steigenden Verkehrs kommt es zweifellos zu immer mehr Wartezeiten an den Halteinseln, bis die Busse endlich eintreffen. Da dürfte dem Gutwilligsten schon eine Viertelstunde Bibbern am Eingang des trostlosen Parkhauses jede Menge abverlangen.

Die Fernbushaltestelle hinter der Bonner Museumsmeile ist allerdings besser als ihr Ruf. Die Stadt hat zudem versprochen, in Kürze eine großzügige Wartehalle an der Ecke Oscar-Romero-Allee/Emil-Nolde-Straße zu bauen. Allein dieser Wetterschutz dürfte bei allen Nutzern der Busse sicher für Entwarnung sorgen. Vor allem, wenn die Halle dann auch, wie angedacht, mit einem Kiosk und mit Toilettenräumen ausgestattet werden sollte. Hoffentlich wird die Verwaltung bis dahin auch für die anliegenden Museen das entstandene Parkplatz- und Rangierproblem gelöst haben. Denn auch den zahlreich anreisenden Museumsbesuchern muss geholfen werden.

Kommen wir schließlich zur Standortfrage. Verkehrstechnisch dürfte sich der neue Halteort nämlich bewährt haben. Denn an der Museumsmeile braucht sich kein Fernbus erst noch durch den Stadtverkehr zu quälen, um ans Ziel zu kommen. Und auch die Reisenden haben keine Nachteile. Durch den neuen Zugstopp UN-Campus fast gegenüber der Abfahrtinseln sind sie mehrmals die Stunde direkt an den Regionalzugverkehr Richtung Köln und Koblenz angebunden. Keine 50 Meter entfernt halten die Buslinien 610 und 611, die werktags im Zehn-Minuten-Takt, ansonsten alle 15 Minuten Fernbusfahrgäste aus Bonn und Bad Godesberg bringen. Auch die U-Bahn-Haltestelle Heussallee ist kaum weiter entfernt. Und wer mit dem Pkw gebracht oder geholt wird, für den sind hier die Südbrücke und die B 9 nicht weit.

So gesehen, müsste der Standort des Fernbushalts eigentlich gar nicht zurück in die City verlegt werden, wie es Busanbieter wünschen. Aber in puncto Ausstattung, da sollten noch einige Hausaufgaben gemacht werden.

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