Festakt im Telekom Dome Absolventen der Uni Bonn feiern den Abschluss

Bonn · Mehr als 1000 Absolventen durften in diesem Jahr im Telekom Dome ihren Hut werfen und sich über einen Abschluss freuen. Im Maritim Hotel wurde dann später ausgiebig gefeiert.

Es war ein Abschied nach Maß. Ein Abschied, der manchen der mehr als 1000 Absolventinnen und Absolventen der Universität Bonn nach jahrelangem Studium immer noch wie ein kleines Wunder vorkommen mag und der vielleicht gerade deshalb an diesem Samstag im Telekom Dome und vor allem am Abend des selben Tages beim großen Ball im Maritim-Hotel Bonn mit etwa 1600 Gästen ausgiebig gefeiert werden sollte. Ein Abschied, der für die meisten zugleich eine Zäsur bildete, ein Ausscheiden aus dem akademischen Leben und einen baldigen Einstieg in die harte Arbeitswelt. Und vor allem ein Abschied, der zugleich ein Abschluss ist und damit ein persönlicher Erfolg für jeden einzelnen. Kein Wunder also, dass an diesem Tag die Barette mehr als nur einmal in die Luft geworfen wurden. Und zwar mit jeder Menge Leidenschaft.

Dabei kam auch dieser Festakt natürlich nicht ohne gute Wünsche aus, nicht ohne Anekdoten – und nicht ohne ein paar letzte Lektionen. Man lernt schließlich nie aus. Und so entsprangen dieser von diversen Reden geprägten Veranstaltung drei universelle Erkenntnisse: „Alles ist möglich“, auch ein Studium voller Multiple-Choice-Klausuren, bei denen der beste oder wagemutigste Ratefuchs gewinnt; „Man kann nicht alles wissen“, selbst wenn dies nach dem Auswendiglernen der lateinischen Namen sämtlicher Knochen und Organe oder diversen Rechtsvorschriften mitunter so scheinen mag; und natürlich „ein Barrett hat vier spitze Ecken.“ Letzteres erwies sich schon direkt beim traditionellen Hütewerfen als überaus hilfreiche Information und stellte sicher, dass der symbolische Abschied vom akademischen Leben ohne größere Verletzungen von statten ging. Und die anderen beiden Weisheiten? Entstammten der spritzigen Absolventenrede von Matthias Christian Vonolfen, der mit unterschwelliger Kritik an Lehrplänen und Testformaten, herzlichen Dankesworten und jeder Menge Humor den besten Beitrag des Vormittags lieferte.

Die neuen Alumni der Universität Bonn, die sich damit zu der ständig wachsenden Schar von inzwischen mehr als 200.000 Absolventen dieser Alma Mater gesellen, können jetzt zahlreiche Chancen ergreifen, können vielfältige Wege einschlagen, „ob in Richtung Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Dienst oder im Dienst für die Zivilgesellschaft“, wie Uni-Rektor Michael Hoch erklärte. „Ihre Wege werden genauso vielfältig sein, wie unterschiedlich Sie mit ihren individuellen Persönlichkeiten, Potenzialen und Herkunftsgeschichten eben selbst sind.“ Man muss nur seine eigenen Grenzen kennen – und sich nach Möglichkeit den Werten und Idealen verpflichtet sehen, die auch die Universität als nicht verhandelbar ansieht: „Wissenschaftsfreiheit statt Unterdrückung und Schikanierung, Weltoffenheit und Austausch statt Abgrenzung und Abschottung, Respekt und Toleranz statt Ausgrenzung und blindem Hass, Fakten statt Fake News, Demokratie und Freiheit statt Autoritarismus und Diktatur“ gehören zum
Selbstverständnis der Hochschule, wie Hoch unter kräftigem Applaus der Anwesenden propagierte.

Entscheidend ist dabei auch, sich ständig neu aufzustellen, Studium und Lehre beständig zu verbessern und auch gegebenenfalls neue Studiengänge zu schaffen. So bewarb die Universität Bonn das kommende Fach Cybersicherheit und zeichnete mehrere Dozenten mit den Lehrpreisen 2019 aus. Schließlich erhielten die Absolventen dann ihre Urkunden und versammelten sich noch einmal zum traditionellen Hütewerfen, an dem diesmal auch das gesamte Rektorat sowie die Dekane und Prodekane teilnahmen.

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