"Rheinstreifen" in der Bonner Rheinaue 864 Kontrollen an Rhein und Sieg

Bonn/Beuel · Stadtverwaltung und Polizei ziehen eine positive Bilanz nach ihren regelmäßigen Einsätzen bis September. 26 Mal stellten sie hochprozentigen Alkohol sicher.

Ein warmer Sommertag, eine sternenklare Nacht: Sobald die Temperaturen steigen, verlegen viele ihr Leben nach draußen. Das Bonner Rheinufer ist dabei eine besonders beliebte Adresse für Freizeitaktivitäten. Doch nicht immer werden bestehende Regeln eingehalten. Deshalb ließ die Verwaltung erneut zwischen Mai und Ende September die Rhein- sowie die Siegaue kontrollieren. Mit den Ergebnissen dieser Überprüfung werden sich verschiedene Ausschüsse sowie Bezirksvertretungen in ihren Sitzungen im Januar beschäftigen.

Insgesamt wurden in dieser Zeit 864 Kontrollen durchgeführt, wie die Stadt nun mitteilte. Dabei hatten die Mitarbeiter besonders Jugendliche (578) im Auge. In 26 Fällen wurden hochprozentige Alkoholgetränke sichergestellt, zwölfmal Bier ausgeschüttet und 39 Mal Zigaretten vernichtet. Zudem wurden acht Randalierer ermahnt und 20 Platzverweise ausgesprochen. Nachdem sich Anwohner über Lärm beschwert hatten, wurde in 99 Fällen die Lautstärke überprüft.

189 Feuerstellengelöscht

Grillen war auch im vergangenen Sommer wieder eine beliebte Freizeitbeschäftigung entlang des Rheinufers. Doch dabei lief längst nicht alles rund. 189 Feuerstellen mussten gelöscht, 29 von Grünanlagen auf befestigte Flächen umgesetzt werden. „367 nicht angeleinte Hunde wurden angetroffen, deren Halter auf die Anleinpflicht hingewiesen wurden. Dabei wurden sechs Anzeigen gegen uneinsichtige Hundehalter eingeleitet“, erklärt die Verwaltung.

Zudem wurden sieben hilflose Personen angetroffen und versorgt, für einen musste sogar ein Rettungswagen alarmierte werden. Die weitere Bilanz: Fünf verloren gegangene Kinder und ein verloren gegangener Erwachsener wurden betreut, 130 Angler kontrolliert, sechs Wildcamper vertrieben, 15 Personen nutzten die Grünanlagen als Toilette. Zudem wurden 805 Verkehrsordnungswidrigkeiten festgestellt und geahndet, 19 Personen wurden verwarnt.

Positive Resonanz

Die Resonanz und Akzeptanz der Bürger auf diese „Rheinstreifen“ sei überaus positiv, zieht die Stadt Bilanz. Das habe sich mit der Gewaltprävention seit Mai noch verbessert. Durch die gemeinsam durchgeführten Präsenz- und Interventionseinsätze von Polizei und Stadtordnungsdienst habe es weniger Vorfälle beziehungsweise Ärgernisse gegeben.

Vor allem der Kontrolldruck in Bad Godesberg und am Rheinufer sowie im Freizeitpark Rheinaue sei erfolgreich gewesen, so die Verwaltung. „Für die Wache Bad Godesberg kann ich bestätigen, dass die Streife des Ordnungsaußendienstes in der Rheinaue für unsere Wache eine spürbare Entlastung und Unterstützung darstellt“, reagiert der Leiter der Godesberger Polizeiwache, Ralf Rheidt.

Die Stadtverwaltung schlägt deshalb vor, dass auch im kommenden Jahr „Rheinstreifen“ unterwegs sein sollen. Allerdings soll ihr Einsatz flexibler gestaltet und dem jeweiligen Wetter angepasst werden.

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