Kultur- und Begegnungsfest 70 Vereine präsentieren sich in Bonner Innenstadt

Bonn · Rund 70 Vereine und Organisationen stellten sich am Sonntag auf dem Marktplatz und dem Münsterplatz vor. Das Bonner Kultur- und Begegnungsfest „Vielfalt!“ lockte zahlreiche Besucher

Die Tibet Initiative Deutschland brachte Tänze aus dem Land auf die Bühne.

Die Tibet Initiative Deutschland brachte Tänze aus dem Land auf die Bühne.

Foto: Sebastian Flick

Menschen aus 180 Nationen leben in Bonn. Greifbar wurde diese Vielfalt beim Bonner Kultur- und Begegnungsfest "Vielfalt!", das am Sonntag zahlreiche Besucher in die City lockte. Rund 70 international ausgerichtete Vereine und Organisationen aus Bonn stellten sich auf dem Marktplatz und dem Münsterplatz vor und ließen die Besucher in Kulturen aus aller Welt eintauchen.

Kultur- und Begegnungsfest „Vielfalt!“ in Bonn
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Kultur- und Begegnungsfest „Vielfalt!“ in Bonn

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Auf der Bühne vor dem Alten Rathaus boten alle Teilnehmer gemeinsam ein vielseitiges Programm mit Musik und Tanz, während die Gruppen an ihren Ständen über die Vereinsarbeit aufklärten. "Dieses Fest ist für Bonn sehr wichtig, da es zeigt, dass unsere Stadt eine sehr internationale Ausrichtung hat. Es bietet eine schöne Gelegenheit zu zeigen, wie viele verschiedene Kulturen in Bonn zusammenleben", sagte Carmen Neff vom Kulturamt der Stadt Bonn. Oberbürgermeister Ashok Sridharan hatte das Fest zuvor offiziell eröffnet. "Wir freuen uns alle darüber, dass wir hier in dieser Vielfalt zusammen sein können. Ich würde mir wünschen, dass wir noch enger zusammenrücken", sagte der OB.

 Das Bonner Kultur- und Begegnungsfest „Vielfalt!“ in der Innenstadt.

Das Bonner Kultur- und Begegnungsfest „Vielfalt!“ in der Innenstadt.

Foto: Sebastian Flick

Neben der Möglichkeit zu Gesprächen mit den teilnehmenden Vereinen lockten Kunsthandwerk sowie Spiele und Speisen aus aller Welt. Sehr gefragt waren unter anderem afrikanische Spezialitäten wie "Sarma" (Gefüllte Weinblätter) und "Maffé". Diese aus Reis sowie Fleisch oder Gemüse bestehende Spezialität mit Erdnusssoße gab es am Stand des Bonner Vereins Avodas. Der Förderverein leistet sowohl Entwicklungsarbeit für den Senegal als auch Hilfe für Neuankömmlinge aus dem Senegal bei der Integration in Deutschland.

Die ebenfalls auf dem Fest vertretene Kulturinitiative Peru Latino besteht aus gerade mal zehn Personen, ist aber auf fast allen internationalen Festivals in Bonn und der Region vertreten. "Wir versuchen, lateinamerikanische Kultur zu verbreiten und präsentieren Musik, Tanz, Folklore und auch kulinarische Spezialitäten", sagte Antonio Ramos, Vorsitzender der Kulturinitiative. Das Miteinander aller Kulturen liegt ihm sehr am Herzen: "Als wir Kinder waren, hatte man uns eingeprägt, mit der Fahne unser Heimatland zu verteidigen. Heute denken wir, dass das falsch war. Wichtiger ist ein Zusammenleben aller Kulturen miteinander. Wir sind eine Welt", sagte Ramos.

Wenige Meter weiter hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft ihren Stand. Der Verein setzt sich für Freundschaft zwischen Israelis und Deutschen ein und organisiert Veranstaltungen zu kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen. "Unser primäres Ziel ist es, Begegnungen von Menschen zu ermöglichen. Zudem versuchen wir, über Antisemitismus aufzuklären", sagte Ursula Schmitt. Die Schatzmeisterin des Vereins war vor einigen Jahren in Israel. "Dort habe ich mich in Land und Leute verliebt. Nach der Reise bin ich dem Verein beigetreten", sagte Schmitt.

Beim Kultur- und Begegnungsfest nicht dabei waren drei Vereine, die sich dem Vorwurf ausgesetzt sahen, der israelkritischen Vereinigung BDS nahe zu stehen. Nachdem die betroffenen Vereine von dem Kulturfest ausgeladen wurden, gingen sie gerichtlich gegen die Entscheidung vor. Einer der drei Vereine, der Deutsch-Palästinensische Frauenverein, bekam vom Verwaltungsgericht recht. Dennoch hatte der Verein seine Teilnahme kurzfristig wieder zurückgezogen. Stattdessen hatte der Deutsch-Palästinensische Frauenverein gemeinsam mit den anderen beiden betroffenen Vereinen am Sonntag parallel zum Kultur- und Begegnungsfest eine Demo auf dem Remigiusplatz veranstaltet.

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