Bonn-Fest 300.000 Menschen strömten in die Innenstadt

BONN · Kultur- und Schlemmermeile, Spiel- und Rummelplatz. Höhepunkte für Groß und Klein. Genauso so facettenreich zeigte sich die Bonner Innenstadt beim Bonn-Fest am Wochenende. Ab 13 Uhr hatten am Sonntag die Geschäfte geöffnet, und Scharen von Besuchern bevölkerten die Stadt.

Am verkaufsoffenen Sonntag ist die Fußgängerzone voll: Blick vom Markt in die Remigiusstraße.

Am verkaufsoffenen Sonntag ist die Fußgängerzone voll: Blick vom Markt in die Remigiusstraße.

Foto: Barbara Frommann

Sie flanierten über das Pflaster, schlemmten in Cafés sowie Restaurants und ließen sich zum einen oder anderen Schnäppchen hinreißen. Denn zahlreiche Einzelhändler lockten am verkaufsoffenen Sonntag noch mit Prozenten auf ihre Waren.

"Es wäre wünschenswert, wenn wir Einzelhändler weitere verkaufsoffene Sonntage ausprobieren könnten", sagte Kaufhof-Geschäftsführer Martin Suilmann. "Schließlich sind wir direkt am Kunden und können das dementsprechend gut einschätzen. Die liberalen Öffnungszeiten reizen wir auch nicht komplett aus." Bisher bestimmt die Stadt Bonn an wie vielen Sonntagen im Jahr die Einzelhändler öffnen dürfen.

Bei dem Angebot schlenderte so mancher Schnäppchenjäger mit einigen Tüten noch an diversen Buden vorbei. Hier gab es ein breites Sortiment an Porzellan, Schmuck und Delikatessen. Publikumsmagnet war allerdings die Bühne auf dem Münsterplatz. Ganz begeistert zeigte sich Doris Hofmann von der Gruppe "Beach Voice".

"Das ist genau meine Musik", urteilte sie, während die Band mit Evergreens aus der Zeit der Beach Boys glänzte. Weil sie nicht weit entfernt wohne, sei sie spontan mit ihrer Freundin vorbei gekommen. Die sei eigentlich wegen der Klangwelle am Abend in Bonn. "Ich finde das wirklich gut, dass der Abend damit ausklingt", lobte Hofmann. "Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Fest in diesem Jahr fröhlicher ist als sonst."

Ein Stückchen weiter auf dem Marktplatz versuchte sich der Nachwuchs an der Kletterwand oder sprang an Gummiseilen gesichert auf einem Trampolin hoch in Richtung Himmel. Zahlreiche Eltern standen am Rand und sahen den Kleinen zu.

Brigitte Zumbrink flanierte indes an den Familien vorbei in Richtung Münsterplatz. "Ich bin eigentlich nur hier, um mir Musik anzuhören und um ein wenig in den Angeboten zu stöbern", gab sie zu. Ebenso auch Mechthild und Jürgen Nickt, die erst am frühen Abend in die Stadt kamen. "Die Idee "Freude schöner Götterfunken" mit so vielen Menschen zu singen, finde ich toll", sagte Mechthild Nick begeistert. Tatsächlich versammelten sich pünktlich um kurz vor 18 Uhr einige hundert Menschen auf dem Münsterplatz, um Beethovens Meisterwerk zu singen.

Für die Zukunft wünscht sich Mechthild Nick aber noch ein zweites poppigeres Stück. "Roll over Beethoven zum Beispiel", dachte sie laut nach. Wegen des verkaufsoffenen Sonntags war das Paar eigentlich nicht in die Innenstadt gekommen. Das sei für sie nicht unbedingt ein Anreiz, eher das Drumherum mache den Tag und das Bonn-Fest interessant.

Veranstalter begeistert

Das Bonn-Fest hat nach Schätzungen des Veranstalters am Wochenende bis zu 300.000 Besucher in die Innenstadt gelockt. "Das haben wir so noch nicht erlebt", sagte Ralf Job, Geschäftsführer des Vereins City-Marketing, begeistert. "Die City hat ihren Wohlfühlcharakter bewiesen." Rund 90 Prozent der Händler hätten sich am verkaufsoffenen Sonntag beteiligt; die meisten seien nach seinem Eindruck "unterm Strich zufrieden" gewesen, so Job.

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